Maui
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Maui ist mit einer Fläche von insgesamt 1.883 km² die zweitgrößte Insel des Archipels Hawaii. Wegen der durch Erosion entstandenen flachen Landbrücke (Isthmus) zwischen den "West Maui Mountains" und dem Haleakala wird Maui auch als "The Valley Isle" bezeichnet, da die Landbrücke von den beiden Bergregionen aus wie ein Tal aussieht.
Maui gehört zum US-amerikanischen Bundesstaat Hawaii und ist die größte Insel in Maui County. Letzteres umfasst auch die Inseln Lāna‘i, Kahoʻolawe und Moloka‘i. Im Jahre 2000 zählte Maui insgesamt 117.644 Einwohner. Die größten Städte auf der Insel sind Kahului, Wailuku, Lahaina und Kīhei.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Klima
Auf Meereshöhe herrscht in Maui ein über alle Monate des Jahres hinweg stabiles, tropisches Klima. Die Durchschnittstemperaturen liegen im Sommer zwischen 24 und 29 °C, im Winter etwa 2–4 °C darunter. Die Wassertemperatur des Pazifik liegt bei 24–27 °C Die regenreichste Zeit ist von November bis April. Die jährlichen Niederschlagsmengen variieren aufgrund der Topographie der Insel beträchtlich. So gehört die Gipfelregion des West Maui Volcano mit ca. 10 m Regen pro Jahr zu den regenreichsten Orten der Erde, während in Kihei, das im Regenschatten des Haleakala liegt, jährlich lediglich 250 mm Niederschlag zu verzeichnen sind. Die Hurrican-Saison in Maui geht vom Spätsommer bis in den Herbst hinein. Der letzte Hurrican "Iniki" (1992) streifte Maui nur. Die weit häufigeren tropischen Winterstürme kommen meist aus südöstlicher Richtung. Solche Stürme werden als Pineapple Express bezeichnet. Maui ist Tsunami-gefährdet. Ein gutes Warnsystem existiert seit Jahrzehnten. Jeder Tourist sollte sich vor Ort darüber informieren.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Die dominierenden Wirtschaftszweige auf der Insel sind die Landwirtschaft und der Tourismus. Ein großer Teil der fruchtbaren Ebene zwischen dem West Maui Volcano und dem Haleakala wird von Zuckerrohr- und Ananasplantagen genutzt. Allein die Hawaiian Commercial and Sugar betreibt auf Maui Zuckerrohrplantagen mit einer Gesamtfläche von 150 km². Eine Eigenart des Zuckerrohranbaus auf Maui ist das gezielte Abbrennen der Felder kurz vor der Ernte. Die Tradition geht auf einen entlassenen Plantagenarbeiter zurück, der aus lauter Frust die Felder seines Arbeitgebers abbrannte. Als dieser dann die Ernte trotzdem doch einholte, zeigte sich, dass die Ausbeute an Rohzucker höher war als normalerweise üblich. Seitdem gehört die von Einheimischen "Maui Snow" genannte Asche zum alltäglichen Bild in den südlich der Zuckerrohrfelder gelegenen Ortschaften, wie z. B. Kihei.
Größter Flughafen der Insel ist der Maui Airport in Kahului (IATA-Code: OGG; ICAO-Code: PHOG). Von hier aus gibt es Verbindungen zu den anderen Inseln des Archipels von Hawaii und zum amerikanischen Festland, so zum Beispiel nach Chicago, San Francisco, Los Angeles, Atlanta und Vancouver.
[Bearbeiten] Forschung
Auf Maui befindet auch das Air Force Maui Optical and Supercomputing Site (AMOS). Das dazugehörige Maui High Performance Computing Center (MHPCC) in Kihei betreibt einige der weltweit schnellsten Computer. Auf dem Haleakala befindet sich mit dem AEOS-Teleskop (Advanced Electro-Optical System) das größte militärisch genutzte Teleskop der Vereinigten Staaten. Es hat einen Öffnungsdurchmesser von 3,67 Metern und ist als eines der ersten Instrumente seiner Art mit einer adaptiven Optik ausgestattet worden. Diese Technologie ermöglicht die Kompensation des atmosphärischen Flimmerns. Auf dem Haleakala befinden sich außerdem noch mehrere Teleskope (0,4 bis 1,6 Meter Öffnungsdurchmesser), die im Rahmen des US-amerikanischen Space Surveillance System dazu beitragen, einen Katalog von derzeit rund 13.000 künstlichen Weltraumobjekten zu pflegen. Da der 3.055 Meter hohe Gipfel des Haleakala einer der fünf weltweit wichtigsten astronomischen Standorte ist, befinden sich auch zahlreiche andere Beobachtungsinstrumente hier, so zum Beispiel ein Sonnenobservatorium der Universität von Hawaii.
[Bearbeiten] Tourismus
Im Jahre 2002 zählte Maui insgesamt über zwei Millionen Besucher. Die wichtigsten Touristenzentren auf der Insel sind die Küsten zwischen Lahaina und Kapalua sowie zwischen Kihei und Wailea. Während Oahu überwiegend von japanischen Touristen besucht wird, ist Maui bei Besuchern vom US-Festland und aus Kanada sehr populär.
Zu den vielen Sehenswürdigkeiten der Insel zählen die Road to Hana im Süden, der Kahekili Highway im Norden, der 110km² große Haleakala-Nationalpark, das Iao Valley, sowie die weltberühmten Surf- und Windsurfreviere im Norden von Maui (Ho'okipa, Jaws, Lanes, Spreckelsville, Kanaha).
[Bearbeiten] Haleakala Krater
Der Highway 378 führt bis auf ca. 3.040 m Höhe auf den Haleakala. Für die von Kahului aus ca. 50 Meilen (80 km) lange Strecke (via Haleakala Highway #37) benötigt man mindestens 1,5 Stunden. Oben angekommen erwartet den Besucher ein farbenprächtiges Panorama. Die Farbenvielfalt wird verursacht durch die je nach Zusammensetzung in rot, grün, blau oder gelb schimmernde Lava. Auf Wanderpfaden ist der über 1.000 m tiefe Krater gut begehbar. Hier findet man unter anderem die seltene Nene Gans und das sehr seltene Silberschwert, das nur am Gipfel des Haleakala Kraters vorkommt. Tagsüber ist der Berg oft in Wolken eingehüllt.
[Bearbeiten] Road to Hana
Die Straße um "East Maui" Road to Hana führt auf den östlichen ca. 50 Meilen über 54 Brücken und sehr vielen Kurven in eine Regenwaldregion mit Aussichtspunkten sowie hunderten von Wasserfällen, die teils in romantischen Teichen ("Pools") enden, die zum Baden einladen (zum Beispiel Ohe'o Gulch, Seven Pools). Folgt man der Straße nach Kipahulu, gelangt man nicht nur zum gleichnamigen Teil des Haleakala Nationalparks, sondern nach einer weiteren Meile auch zur letzten Ruhestätte des Luftfahrtpioniers Charles Lindbergh in der Nähe der Palapala Ho'omau Church.
[Bearbeiten] Kihei und die Südküste
Der sonnige Küstenteil an der Maalea Bay hat sich in letzter Zeit zu einem sehr beliebten Ferienzentrum entwickelt. Besonders Windsurfer schätzen die nachmittäglichen starken Winde von März bis Oktober. Von Kihei oder Wailea aus können Schnorchel und Tauchgänge in mehrere interessante Tauchreviere Mauis unternommen werden. Darunter befinden sich die Kraterinsel Molokini und ein mit Recht als Turtletown (Stadt der Meeresschildkröten) bezeichnetes Gebiet in Makena. In allen Gewässern um Maui kann man von November bis März Buckelwale beobachten, die hier zur Paarung und zum Kalben überwintern. Besonders die Maalea Bay (nur 15 m tief) ist bei den Walen beliebt (Bester Aussichtspunkt: McGregor Point). Beidseitig der Hauptstraße der South Kihei Road befinden sich die meisten Apartment Komplexe und Hotels. Noch weiter südlich schließt sich Wailea an, mit einigen der exklusivsten Hotels und Golfanlagen der Welt.
[Bearbeiten] Lahaina
Der Name bedeutet "Gnadenlose Sonne" in hawaiischer Sprache. Das alte Walfänger- und Plantagenstädtchen mit ca. 10.000 Einwohnern bemüht sich seinen Flair trotz Touristen und Kommerz zu bewahren.
Die schöne Lage in Lee (im Westen) der West Maui Montains veranlassten König Kamehameha I. dazu, seinen Hof nach Lahaina zu verlegen.
Später wurde dann Lahaina der wichtigste Walfängerhafen im Pazifik. Blickfang ist der im Jahre 1873 gepflanzte Banyan Baum im Ortszentrum (ein "Ficus" Baum, dessen Krone fast 1 Hektar Fläche überstreicht). Einige Museen (zum Beispiel das Baldwin Home), die Carthaginian II (ein restaurierter Zweimaster) und der Wo Hing Temple, das "Prison" zeugen von der Vergangenheit der ehemaligen Inselhauptstadt.
Ebenso einen Besuch wert ist das Pioneer-Inn, eine über 100jährige Walfängerkneipe im Hafen von Lahaina, wo die Zeit stillzustehen scheint.
[Bearbeiten] Paia
In der alten Zuckerrohrstadt (Paia Sugar Mill, 2000 stillgelegt) an der Nordküste der Insel treffen sich etwa seit 1980 die Windsurfer aus aller Welt. Paia liegt etwa in der Mitte zwischen den weltberühmeten Windsurfspots. Hier herrschen die besten Windsurf-und Surfbedingungen der Insel. Das Korallenriff "Spartan Reef" mit Wassertiefen von 1 Meter bis 30 cm lässt den berühmten "North Swell", die Dünung des Nordpazifik, nach einigen tausend Kilometer Reise and diesem Riff zu gewaltigen Wellen (=Surf) auflaufen. Die besonders von den Winterstürmen zwischen Japan und den Aleuten aufgewühlten Wogen brechen mehrmals jährlich, jeweils einige Tage am Northshore mit bis zu 20 m Höhe (Jaws). Aber auch an "normalen" Tagen im Winter (2-4 m Welle) sowie im Sommer (1-2 m Welle) ist die Kombination mit dem Passatwind (Tradewind) weltweit einmalig. Durch den Isthmus zwischen den 2000 m hohen West Maui Mountains und dem 3000 m hohem Haleakala wird der Passatwind (normal ca. 4 Beaufort) auf tagsüber 5-9 Beaufort beschleunigt. Dazu kommt auch der "Venturi-Effekt" des Haleakala, der an klaren sonnigen Tagen durch aufsteigende warme Luft im Westen wie ein gewaltiger Staubsauger wirkt. Ende März (PWA World Cup) und Anfang November (Aloha Classic) trifft sich die Weltelite der Windsurfer in Ho'okipa zu den beiden wichtigsten "Wave" Regatten.
[Bearbeiten] Iao Valley
Direkt in der Verwaltungshauptstadt des County, Wailuku, beginnend führt die Iao Road in westlicher Richtung als Sackgasse ca. 5 Meilen in dieses schöne grüne, hochalpin anmutende Tal. Das Tal wird von den immergrünen Hängen der West Maui Montains umrahmt. Hier befindet sich der Kepaniwai County Park, eine Gartenanlage mit Pavillons und rauschenden Bächen.
Am Ende der Straße ragt schließlich das Wahrzeichen des Tales, die 370m hohe Iao Needle, ein Monolith, überwuchert von üppigem Dschungel, über dem Tal. Schöne Spazierwege führen entlang des Iao River zu einigen Aussichtspunkten. Wer mag, kann flussaufwärts abenteuerlichen Hiking Trails folgen.
[Bearbeiten] Sugar Museum
Das Alexander & Baldwin Sugar Museum zeigt das ländliche Hawaii. Arbeitsgeräte und Fotos aus vergangener Zeit zeigen das Leben auf einer Zuckerrohrplantage.
[Bearbeiten] Maui Tropical Plantation
Diese Baumschule (kommerziell), etwa 4 km südlich von Wailuku, gibt einen guten Überblick über die Nutzpflanzen der Hawai'ischen Inseln (kostet Eintritt, ist aber empfehlenswert).
[Bearbeiten] Maui Historical Society Museum
Dieses eher kleine und etwas eigenwillige Museum in einem alten Missionarshaus zeigt alte Gegenstände aus früherer Zeit. Hier ist unter anderem auch ein aus Redwood-Holz hergestelltes Surfbrett von Duke Kahanamoku ausgestellt.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Maui – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Wiktionary: Maui – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
- Literatur über Maui in Bibliothekskatalogen: DNB, GBV
- Offizielle Website von Hawaii Tourism Europe
- Official website for the government of the County of Maui
- Maui Visitors Bureau
- Maui Film Festival
- Maui Reiseführer
- Hawaii International Film Festival
- Tageszeitung
- Native Books Hawaii -- online site for Hawaiian art & culture, food & cooking, history of the islands, historical sites & their stories, Hula Chant & Music, Keiki, Hawaiian Language, Literature of Hawaii, Marine Life, Mythology & Folklore, Natural History of the Islands, Nostalgia, Polynesian Navigation, the Greater Pacific, Hawaiian Plants & Gardening, Surfing & Island Recreation, Travel, CDs, and educational materials.
- Wailea Community Association -- Design Guidelines, CC&R's of this master planned community, resort news, Calendar of Events in Wailea
- Maui government site re: doing business in Hawaii; colleges & universities in Hawaii; community associations; and other useful government info through this official government portal
- Bilddokumentation Maui
Koordinaten: 20° 48' 27" N, 156° 19' 52" W