Mi-Parti
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Mi-Parti (franz.-lat.: halb-geteilt) bezeichnet eine meist vertikale Teilung eines Gewandstückes (zum Beispiel Strumpfbeine) in verschiedenen Farben, beispielsweise rechts rot, links blau.
Im Laufe des 11. Jahrhunderts machte sich durch die Heirat Kaiser Ottos II. mit der byzantinischen Prinzessin Theophanu der Einfluss der byzantinischen Mode stärker bemerkbar, deren Charakteristikum eine zunehmend enger werdende Kleidung war. Eine neue Vorliebe für Prunkstoffe byzantinischen Ursprungs und eine sich daraus entwickelnde starke Farbigkeit bei der Kleidung führte zum Mi-Parti, dem Zusammensetzen der Kleidung aus verschiedenfarbigen Stoffen. Dieses Mi-Parti fand zuerst bei den Hosen Anwendung, die zunehmend enger und, mit Füßen versehen, zu langen, an die Brouche genestelten Beinlingen, wurden. Diese blieben zunächst noch von den überknie- oder knielangen Röcken bedeckt. Anfänglich zeigte die Farbteilung wohl lediglich das Abhängigkeitsverhältnis des Trägers an und wurde von Bediensteten getragen.
Bis zum 15. Jh. hatte sich daraus eine wahre Farbsymbolik entwickelt, mit dem unter anderem die Gemütsverfassung des Trägers ausgedrückt wurde. Gegen Ende des 16. Jh. verschwand das Mi-Parti aus der Mode; es blieb allerdings Narrenattribut und ist bis heute im Kostüm der Narren erhalten.
[Bearbeiten] Literatur
- Veronika Mertens: Mi-Parti als Zeichen. Zur Bedeutung von geteiltem Kleid und geteilter Gestalt in der Ständetracht, in literarischen und bildnerischen Quellen sowie im Fastnachtsbrauch vom Mittelalter bis zur Gegenwart. (Kulturgeschichtliche Forschungen, hg.v. Dietz-Rüdiger Moser, Bd. 1), Remscheid 1983 ISBN 3-922055-86-9