Mianserin
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Bezeichnungen | |
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Freiname | Mianserine |
IUPAC-Name | 1,2,3,4,10,14b-Hexahydro-2-methyldibenz[c,f]pyrazin[1,2-a]azepin |
Summenformel | C18H20N2 |
CAS-Nummer | ? |
Strukturformel | |
Chemisch-physikalische Daten | |
Molmasse | 264,365 g/mol |
Schmelzpunkt | ? |
Siedepunkt | – |
Mianserin ist wie das Analogon Mirtazapin ein Arzneistoff aus der Gruppe der tetrazyklischen Antidepressiva.
[Bearbeiten] Pharmakologie
Während die älteren tetrazyklischen Substanzen – außer Mianserin selbst v.a. noch das Maprotilin – im Vergleich zu den Trizyklika keinen nennenswerten Fortschritt in Verträglichkeit und Effizienz darstellten, wurde die neuere Mianserin-Variante Mirtazapin als Vertreter eines eigenen Wirktyps (NaSSA) bezeichnet. Das sehr ähnlich wirkende Mianserin zählt inzwischen ebenfalls zu dieser Gruppe.
Die Wirkung von Mianserin ist initial meist dämpfend. Die Indikationen entsprechen weitgehend denen der trizyklischen Antidepressiva vom Imipramin-Typ.
Im Gegensatz zu anderen Antidepressiva eignet sich Mianserin nicht zur Behandlung des neuropathischen Schmerzes
Die vegetativen Nebenwirkungen sind etwas geringer ausgeprägt als bei den meisten Trizyklika, allerdings hat Mianserin ein Risiko lebensbedrohlicher Störwirkungen (Blutbildungsstörungen, darunter Agranulozytose; weitere Knochenmarkschäden), wodurch es in der Regel nicht zu den Erstwahlmitteln bei Depression zählt.
Der Wirkstoff Mianserin ist als Originalpräparat Tolvin® (in der Schweiz Tolvon®) im Handel, es existieren zahlreiche Generika. Die mittlere Tagesdosis liegt bei 30-90 mg. Wegen der möglichen Schadeffekte sollte während der Einnahme regelmäßig das Blutbild untersucht werden. Bei grippeähnlichen Symptomen (vgl. Agranulozytose) ist das Medikament sofort abzusetzen.
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