Miktionscystoureterogramm
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Ein Miktionscystoureterogramm, abgekürzt MCU, ist ein medizinisches Untersuchungsverfahren zum Nachweis eines Rückflusses von Urin über die Harnleiter (Ureter) in das Nierenbecken (Vesikorenaler Reflux). Dabei wird ein Katheter durch die Harnröhre (Urethra) in die Harnblase gelegt. Anschließend wird die Blase mit einem Röntgenkontrastmittel gefüllt. Unter Röntgendurchleuchtung wird zunächst unter Füllung, schließlich unter spontaner Entleerung (Miktion) der Blase untersucht, ob das Kontrastmittel über die Harnröhre wieder ausgeschieden wird oder möglicherweise entgegen dem vorgesehenen Weg über einen Harnleiter zurück zur jeweiligen Niere fließt.
[Bearbeiten] Indikation
Die Untersuchung ist immer dann angezeigt, wenn der Verdacht auf einen Rückfluss von Urin von der Harnblase in die Nieren besteht. Dies kann der Fall sein, wenn bei einer Ultraschall-Untersuchung der Nieren eine Erweiterung des Nierenbeckens auffällt. Auch bei Kindern, die einen oder mehrere Harnwegsinfektionen erlitten haben, sollte ein vesikorenaler Reflux ausgeschlossen werden.
[Bearbeiten] Risiken
Da es sich bei dem Verfahren um eine Röntgenuntersuchung handelt, bedeutet sie immer eine gewisse Strahlenbelastung. Die Dosis liegt jedoch in einem so niedrigen Bereich, das allenfalls mit einem sogenannten statisitischen Risiko gerechnete werden muss. Da ein Fremdkörper durch die Harnröhre geschoben wird und zudem die Blase von außen mit einer Flüssigkeit gefüllt wird besteht außerdem die Gefahr, dass eine Harnwegsinfektion durch die Untersuchung ausgelöst wird. Zumindest in der Kinderheilkunde ist es daher üblich, eine vorbeugende antibiotische Behandlung für drei Tage durchzuführen.
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