Miriquidi
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Miriquidi (= Dunkelwald, mirki = dunkel, vidu = Holz) wird heute der, vor der Besiedlung, riesige, undurchdringliche Wald in der Kammlage des Erzgebirges bezeichnet. Dieser Urwald erstreckte sich über große Teile des heutigen Sachsens und wurde in damaliger Zeit der große Wald oder der böhmische Wald genannt, mit dem Aufblühen des Bergbaues, dann Erzgebirge. Die heute gebräuchliche Bezeichnung Miriquidi geht auf eine einzelne Quelle, eine Urkunde des Königs Otto II. vom 30. August 974 zurück. Darin schenkt dieser auf Bitten seiner Ehefrau Theophanu und des Bischofs Gisiler von Merseburg der bischöflichen Kirche zu Merseburg einen Forst in diesem Bistum im Gau Chutizi und in der Grafschaft Gunthers († 982) innerhalb bestimmter Grenzen zwischen den beiden Flüssen Saale und Mulde gelegen und damit zugleich den Wildbann, also das Jagdrecht. Das geschenkte Forstgebiet wird Miriquido bezeichnet. Eine eindeutige Zuordnung, dass dieser Wald das heutige Erzgebirge sei, besteht jedoch nicht, zumal sich Teile des Erzgebirges auch östlich der Mulde erstrecken, die in diesem Fall keinesfalls gemeint gewesesen sein können. Dies wird auch untermauert durch die Tatsache, dass der Gau Chutizi das Gebiet der heutigen Stadt Leipzig umfasste und auf den Raum zwischen Saale und Weiße Elster eingegrenzt wird.
[Bearbeiten] Weblinks
Wiktionary: Miriquidi – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |