Moissanit
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Moissanit ist natürlich vorkommendes Siliziumcarbid (SiC). Das Mineral wird nur sehr selten z. B. in Böhmen und Sibirien gefunden. Es wurde 1893 von dem Nobelpreisträger Henri Moissan in einem Meteoritenkrater in Arizona entdeckt und nach ihm benannt. Seine Mohshärte liegt bei etwa 9,25, es ist also härter als Korund und damit nach dem Diamant das zweithärteste natürlich auf unserem Planeten vorkommende Material.
Schon Moissant selbst experimentierte mit seiner Entdeckung zur Entwicklung künstlicher Diamanten, und heute gewinnt das Mineral in dieser Hinsicht zunehmend an Bedeutung, da es nur sehr schwer von echten Diamanten zu unterscheiden ist. Im Gegensatz zu Diamant ist geschliffenes Moissanit zwar optisch doppelbrechend, jedoch mit einem sehr hohen Wert (Brechung: 2,65 - 2,69, Streuung: 0,104) ebenso wie die Wärmeleitfähigkeit ähnlich der des Diamanten. Das Benetzungsverhalten von Wassertropfen auf geschliffenem Moissanit ist wie bei Diamant. Ein sehr gutes Unterscheidungsmerkmal ist die vorhandene geringe elektrische Leitfähigkeit (nur blaue sog. Typ-IIb-Diamanten sind wegen ihres höheren Bor-Gehalts halbleitend); oft sind feine nadelförmige, parallelverlaufende Einschlüsse zu erkennen. Moissanit glänzt kälter und metallischer und zeigt ein geringeres Reflexionsvermögen. Außerdem kann es mit kubischem Bornitrid angeritzt werden (Diamant nicht, kann aber an Facettenkanten absplittern).
Der Preis für edelsteinfähige Qualitäten des Moissanits ist zur Zeit noch sehr hoch. Auch neigt er bei technischer Herstellung zu einem schwach grünlichen Farbton.