Molekülwolke
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Molekülwolken sind interstellare Gaswolken, die sich hauptsächlich aus molekularem Wasserstoff zusammensetzen. Sie enthalten aber auch in sehr geringer Konzentration (typischerweise weniger als 0,001%) Beimischungen von anderen Molekülen wie Kohlenmonoxid (CO) oder Wasser (H2O), aber auch giftige Substanzen wie Blausäure (HCN) und organische Verbindungen. Selbst Alkohol ist in Molekülwolken schon nachgewiesen worden. Dunkelwolken sind eine spezielle Form von Molekülwolken; sie sind im Allgemeinen weniger ausgedehnt, kälter und dichter.
Mitte der 1960er Jahre hat man mit einem Radioteleskop die ersten Moleküle nachgewiesen, das Hydroxyl-Radikal (OH) und Cyan (CN). Diese Moleküle emittieren Strahlung im Millimeter-Wellenlängenbereich. Inzwischen sind über 100 Moleküle entdeckt worden. Das Kohlenmonoxid bleibt das bedeutendste Molekül zur Erforschung der Molekülwolken, weil man auf Grund des CO/H2-Verhältnisses die Masse einer solchen Wolke bestimmen kann. Mehr als die Hälfte der (baryonischen) Masse der Milchstraße steckt in den Molekülwolken.
Wichtig für die Astronomie sind insbesondere die Riesenmolekülwolken - Objekte mit einer Ausdehnung bis zu mehreren hundert Lichtjahren und einer Masse von typischerweise mehreren 100 000 Sonnenmassen - weil sich in ihnen Sterne bilden. Teilbereiche einer Molekülwolke kollabieren durch Eigengravitation und bilden so fortlaufend neue Sterne, oft in größeren Ansammlungen.