Monika Maron
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Monika Maron (* 3. Juni 1941 in Berlin) ist eine deutsche Schriftstellerin.
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[Bearbeiten] Biografie
Ihr Großvater wurde wegen seiner jüdischen Herkunft in Polen auf einem Kornfeld von den Nazis umgebracht. Ihr Stiefvater Karl Maron war Innenminister der DDR (1955-1963). Nach dem Abitur arbeitete sie ein Jahr lang als Fräserin in einem Industriebetrieb. Dann studierte sie Theaterwissenschaft und versuchte sich danach zwei Jahre lang als Regieassistentin und darauf als Reporterin für die Frauenzeitschrift "Für Dich" und die "Wochenpost". Ab 1976 arbeitete sie als freie Schriftstellerin in Ostberlin.
Zwischen 1976 und 1978 wird ihr eine konspirative Tätigkeit für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR nachgesagt. 1988 verließ sie nach zunehmender Entfremdung die DDR und lebte bis 1992 in Hamburg, später wieder in Berlin. Die Essays und Artikel über ihre Heimatstadt veröffentlichte sie 2005 unter dem Titel "Geburtsort Berlin". Ihr Sohn, Jonas Maron, steuerte dafür Fotografien aus der Berliner Wendezeit bei.
Maron ist eine bedeutende deutsche Romanautorin. Ihr Debütroman Flugasche thematisiert die Umweltverschmutzung in der DDR (gemeint ist Bitterfeld).1990 erhielt sie den Irmgard-Heilmann-Preis, 1991 den Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau; 1992 wurde sie mit dem Kleist-Preis, 1994 mit dem Solothurner Literaturpreis und 2003 mit dem Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg geehrt.
[Bearbeiten] Zitat
„ Wir erleben einen antideutschen Rassismus. Alle Länder der Welt erlauben es sich, die Deutschen zu beleidigen, und ich frage mich manchmal, ob wir nicht völlig verrückt sind, daß wir uns nicht zu wehren wagen“.
[Bearbeiten] Werke
- Flugasche, 1981
- Herr Aurich, 1982
- Das Mißverständnis, 1982
- Die Überläuferin, 1986
- Stille Zeile Sechs, 1991
- Nach Maßgabe meiner Begreifungskraft, 1993
- Animal triste, 1996
- Pawels Briefe, 1999
- quer über die Gleise, 2000
- Endmoränen, 2002
- Wie ich ein Buch nicht schreiben kann und es trotzdem versuche, 2005
[Bearbeiten] Übersetzungen
Englisch
- Flight of ashes, 1985
- The defector, 1988
- Silent close no. 6, 1993
- Pavel's letters, 2002
Französisch
- La transfuge, 1989
- Le malentendu : quatre récits et une pièce, 1991
- Rue du silence, no. 6, 1993
Italienisch
- Via alla Quiete, 6, 1994
- Animal triste, 1997
- La mia Berlino, 2005
Japanisch
- Kanashii-namakimono, 2001. ISBN 4-900621-22-6
Koreanisch
- Ch'immuk-ui-kori, 1995. ISBN 89-7316-030-3
- Sulp'un-chimsung, 1997. ISBN 89-86834-25-1
Kroatisch
- Animal triste, 2005
Niederländisch
- Animal triste, 1997
- Stille zeile, nummer zes, 2001
Polnisch
- Listy Pawla : historia pewnej rodziny, 2001
Russisch
- Animal triste, 2004
Spanisch
- Animal triste, 2005
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1990 Irmgard-Heilmann-Literaturpreis der Stadt Hamburg
- 1991 Brüder-Grimm-Preis
- 1992 Kleist-Preis
- 1994 Solothurner Literaturpreis
- 1994 Roswitha-Gedenkmedaille der Stadt Bad Gandersheim
- 1995 Buchpreis des Deutschen Verbandes evangelischer Büchereien
- 2003 Friedrich-Hölderlin-Literaturpreis der Stadt Bad Homburg
- 2003 Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz
- 2005 Stiftungsgastdozentur Poetik an der Universität Frankfurt
[Bearbeiten] Literatur über Monika Maron
- Katharina Boll: Erinnerung und Reflexion : retrospektive Lebenskonstruktionen im Prosawerk Monika Marons. 2002
- Hsin Chou: Von der Differenz zur Alterität. Das Verhältnis zum Anderen in der Fortschreibung von Identitätssuche in den Romanen „Die Überläuferin“ und „Stille Zeile sechs“ von Monika Maron. Dissertation, Universität Freiburg im Breisgau 2006 (Volltext)
- Antje Doßmann: Die Diktatur der Eltern : Individuation und Autoritätskrise in Monika Marons erzählerischem Werk. 2003
- Elke Gilson (Hrsg.): Monika Maron in perspective. „Dialogische“ Einblicke in zeitgeschichtliche, intertextuelle und rezeptionsbezogene Aspekte ihres Werkes. 2002
- Elke Gilson (Hrsg.): „Doch das Paradies ist verriegelt...“. Zum Werk von Monika Maron. 2006
- Julia Petzl: Realism and reality in Helga Schubert, Helga Königsdorf and Monika Maron. 2003
- Christian Rausch: Repression und Widerstand. Monika Maron im Literatursystem der DDR. 2005
- Winfried Giesen (Hrsg.): Monika Maron - "Wie ich ein Buch nicht schreiben kann und es trotzdem versuche", Begleitheft zur Ausstellung 11.1.-26.2.2005, Universitätsbibliothek Frankfurt am Main. Frankfurt 2005. ISBN 3-88131-098-3
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Monika Maron im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- www.goethe.de/ - Internetlinks
- www.tour-literatur.de/ - weiterführende Links zu Monika Maron
Personendaten | |
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NAME | Maron, Monika |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 3. Juni 1941 |
GEBURTSORT | Berlin |