Morbus Kitahara (Roman)
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Morbus Kitahara ist ein Roman von Christoph Ransmayr. Es handelt sich um eine Alternativweltgeschichte, in der dargestellt wird, was aus Deutschland und Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg hätte werden können, wenn nicht der Marshallplan , sondern der Morgenthau-Plan in Kraft getreten wäre.
[Bearbeiten] Inhalt
Auf dem Frieden von Oranienburg wird beschlossen, das besiegte Land nicht wieder aufzubauen. Im Gegenteil wird die noch bestehende Infrastruktur (z.B. die Bahnschienen) und die Industrie abgebaut und die Einwohner zur Feldarbeit verdammt. Unter diesen Bedingungen treffen sich nun drei Figuren in der Ortschaft Moor. Ambras (der Hundekönig genannt) ist ein ehemaliger Häftling, der von den Siegermächten befreit wurde und dem die Verwaltung des Steinbruchs obliegt, in dem die versklavten Kriegsverlierer arbeiten müssen. Er genießt dank seinen Verbindungen zum Militär Privilegien. Lily (die Brasilianerin) kennt als einzige die Übergänge über das Gebirge und gilt somit als Grenzgängerin zwischen den Besatzungszonen. Die eigentliche Hauptfigur des Romans ist Bering (der Vogelmensch). Nachdem er sein Elternhaus verlassen hat, wird er Fahrer und später auch Leibwächter des Hundekönigs.
[Bearbeiten] Parallelen zum Zweiten Weltkrieg
Im Roman wird niemals explizit der Zweite Weltkrieg und Nazideutschland erwähnt. Dennoch gibt es etliche Anspielungen:
- Der Vater von Bering war als Soldat in der libyschen Wüste stationert, genau wie eine deutsche Armee.
- Der Name des Vernichtungslagers Treblinka taucht im Roman auf.
- Das besiegte Land im Roman wird wie Deutschland in Besatzungszonen aufgeteilt.
- Als militärsiche Befehlshaber, in der Besatzungszone in der Moor liegt, lösen vier Mächte sich nacheinander ab, die auch im zweiten Weltkrieg zu den vier Großen gezählt haben.