Morbus Waldenström
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Der Morbus Waldenström, auch bekannt als primäre Makroglobulinämie, Waldenströms Makroglobulinämie, oder Waldenströms Hypergammaglobulinämie, ist ein B-Zell-Lymphom mit Bildung eines Paraprotein der Klasse IgM.
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[Bearbeiten] Definition
Viele Symptome des Morbus Waldenström ähneln denen der anderen niedrig malignen Non-Hodgkin-Lymphome. Nach der Kiel-Klassifikation zählt er zu den Immunozytomen. Die Kiel-Klassifikation (1988) unterscheidet drei Subtypen: das lymphoplasmozytische, das lymphoplasmozytoide und das polymorphe Immunozytom. Wegen der unscharfen Grenzen zur B-CLL, zum CB/CC-NHL und zum IB-NHL ist in der REAL-Klassifikation (1994) die Entität des Immunozytoms auf den lymphoplasmozytischen Subtyp, der ca. 30% der „Kieler-Immunozytome“ ausmacht, eingeschränkt. Dieser Subtyp entspricht weitgehend der klinischen Entität des Morbus Waldenström. 2001 wurde die REAL-Klassifikation von der WHO übernommen und ist mittlerweile weltweit anerkannt. Dort wird diese Entität ebenfalls als Lymphoplasmozytisches Lymphom (ICD-0: 9671/3) bezeichnet.
[Bearbeiten] Ursache
Die Ursache des Morbus Waldenström ist unbekannt.
[Bearbeiten] Pathogenese
Der Morbus Waldenström entsteht durch die klonale Proliferation von B-Zellen. Diese produzieren IgM und infiltrieren sowohl das Knochenmark als auch andere Gewebe. Durch die Erhöhung der IgM-Konzentration im Blut kommt es zu einer vergrößerten Viskosität desselben und infolge dessen zu Zirkulationsstörungen in den kleineren Gefäßen.
[Bearbeiten] Symptome
- Osteoporose durch Knochenmarksinfiltration
- Hämorrhagie, da das IgM Thrombozyten und Gerinnungsfaktoren bindet.
- Hyperviskosität
- Lymphknotenschwellungen
- Leber / Milzvergrößerung
- monoklonale Gammopathie vom IgM-Typ in der Serumelektrophorese
- Sturzsenkung
- gastrointestinal
- Blutungen
- Durchfall
- Malabsorption
- dermal
- Purpura
- Plaques und Knoten
- Raynaud-Syndrom
- chronische Urtikaria
[Bearbeiten] Diagnose
Die Diagnose wird durch Serumelektrophorese/Immunelektrophorese gestellt und durch den Nachweis der B-Zell-Infiltration im Knochenmark gesichert. Im Blutbild findet man häufig eine Anämie und Leukopenie durch die Verdrängung des normalen Knochenmarks.
[Bearbeiten] Therapie
Ebenso wie bei der chronisch lymphatischen Leukämie (CLL) wird die Therapie vom Verlauf der Erkrankung beeinflusst. Sie wird mit dem Knospe-Schema ( Chlorambucil und Prednisolon) begonnen. Bei Rezidiven wird auf das COP / CHOP - Schema umgestellt. Die Hyperviskosität kann kurzfristig mittels Plasmapherese gemildert werden, die Osteoporose mittels Bisphosphonaten.
[Bearbeiten] Siehe auch
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