Moro-Reflex
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Der Moro-Reflex (Klammerreflex / Umklammerungsreflex), benannt nach dem Arzt Ernst Moro, tritt bei Jungtieren vieler Säuger auf.
Beim Menschen führt das Zurückneigen des Neugeborenen aus der sitzenden Position in die Rückenlage zu einem ruckartigen Öffnen der Arme und Spreizen der Finger. Nach Öffnen des Mundes wird die Arm- und Handbewegung rückgängig gemacht und endet in einem festen Faustschluss. Auch Schrecksituationen können den Moro-Reflex auslösen. Von Eltern wird dieser oft als Zusammenzucken empfunden. Nicht selten wird die Symptomatik des West-Syndroms mit den beim Moro-Reflex auftretenden Bewegungsmustern verwechselt.
Der Moro-Reflex ist überlebenswichtig für den jungen Säugling, denn er ermöglicht z. B. den ersten Atemzug und hilft, die Luftröhre zu öffnen, wenn das Neugeborene zu ersticken droht. Er bildet sich beim Menschen in der 9. Schwangerschaftswoche und verliert sich ab dem 3./4. Lebensmonat durch das Reifen des Nervensystems.
Bei Jungtieren, die von ihren Eltern am Körper getragen werden, verhindert der Moro-Reflex auch das Herunterfallen vom elterlichen Körper durch das Nachgreifen im Fell. Evolutionsbiologen sehen im Moro-Reflex deshalb auch einen Hinweis darauf, dass menschliche Säuglinge ehemalige aktive Traglinge sind.
Falls der Moro-Reflex aus den verschiedensten Gründen nicht zeitgerecht (ungefähr im 4. Lebensmonat) im Rahmen der neurologischen Reifung durch den erwachsenen Schreckreflex ersetzt wurde, können später folgende Begleiterscheinungen auftreten:
Überempfindlichkeit, Hyperaktivität, Impulsivität, Aufmerksamkeitsdefizite (kann sich nicht auf eine Sache konzentrieren), ADHS, Autimus, sensorische Überladung, Ängstlichkeit, labile Gefühlslagen, emotionale und soziale Unreife.
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