Mubahala
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Mubahala (Gebetswettstreit, Gebetsduell) wird bei spirituellen und theologischen Konflikten angewandt. Eine Seite fordert die andere Seite heraus, von Gott ein Zeichen zu erbitten wer im Recht ist. Die Gegner tragen Gott ihre Argumente im Gebet vor und bitten ihn um eine Entscheidung, wer sich im Recht befindet. Im Rahmen einer Mubahala sollte jedoch keine Verfluchung des Gegners stattfinden, da Allah in religiösen Fragen als oberster Richter anerkannt werden soll.
Die Mubahala geht zurück auf eine Auseinandersetzung Mohammeds mit christlichen Abgesandten der Oase Nadschran über die Göttlichkeit Jesu. Er soll Fatima, Ali, Hasan und Husain unter seinen Mantel genommen haben, um sich zusammen mit ihnen einem Gottesurteil zu unterziehen. Der Bischof der Christen soll dann seine Gemeinde dazu aufgerufen haben, von der Mubahala Abstand zu nehmen.
„Und wenn nun nach (all) dem Wissen, das dir (von Allah her) zugekommen ist, (irgend) welche (Gesprächspartner) mit dir darüber streiten, dann sag! „Kommt her! Wir wollen unsere und eure Söhne, unsere und eure Frauen und uns und euch (Männer) selber (zusammen) rufen und hierauf (jede Partei für sich) einen (gemeinsamen) Eid leisten und den Fluch Allahs auf diejenigen kommen lassen, die lügen.“ (Dann wird sich zeigen, wer von uns im Besitz der Wahrheit ist.)“
– Sure 3:61
- Strothmann, R.: Die Mubahala in Tradition und Liturgie, In: Der Islam, Berlin, Jg. 33 (1958), S. 5-29.