Mutterhaus Sint Truiden
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Die römisch-katholische Schwesterngemeinschaft der Zwartzusters van Sint Truiden ist einer der jüngeren Zweige am Stamm der Cellitenfamilie.
Nachdem die Stadt Sint Truiden ein Haus für Waisen und Kranke gegründet hatte, suchte sie eine Ordensgemeinschaft, welche dieses führen konnte. So reiste der Stadtdechant Cartuyvels in verschiedene Klöster, in der Hoffnung, eine Gemeinschaft für das Haus zu gewinnen. Erfolg hatte er im Kloster der Zwartzusters von Asse (Zwartzusters Augustinessen), welches sechs Schwestern sandte. Sie trafen am 19. August des Jahres in der Stadt ein und bezogen das ehemalige Alexianerkloster in der Schepen de Jongstraat. Die ersten acht Kinder für ihr Waisenhaus hatten sie dabei gleich aus Asse mitgebracht. Am 26. August 1842 approbierte der Erzbischof von Mechelen, Engelbert Kardinal Sterckx, die Kongregation bischöflichen Rechtes. Die erste Generaloberin, Mutter Sofia de Witte, gab der noch jungen Gemeinschaft ihr Gepräge. Nachdem man am 2. August 1844 den Grundstein zum Neubau einer Kapelle gelegt hatte, konnte diese bereits am 25. Januar des Folgejahres eingeweiht werden. Der ehemalige Kapellenraum wurde zum Schulsaal umfunktioniert. Sowohl in der Krankenpflege als auch im Schuldienst tätig, gründeten sie im Jahre 1885 mit drei Schwestern in Hamont ihr erstes Filialkloster. Nachdem sie 1913 das Noviziat ihrer Gemeinschaft nach Hamont verlegt hatten, übernahmen sie 1918 die Pflege im städtischen Männerhospital. Als Konventsgebäude erhielten die Schwestern das ehemalige Kapuzinerkloster, wohin die Generaloberin seit 1920 dann auch ihren Sitz verlegte und dessen Konvent zwei Jahre später zehn Mitglieder zählte. Am 7. März 1928 dem Augustinerorden aggregiert, verließen die Schwestern am 13. Juli 1934 den Ort ihrer Gründung und begaben sich mit den ihnen anvertrauten Kindern in das neue Sint-Ludgardisgesticht. Nach dem 2. Weltkrieg verfestigte sich die Gemeinschaft zunehmend in der Pflege und gründeten mehrere Niederlassungen, gab 1964 ihr Mutterhaus auf und verlegte dasselbe in das Augustinushuis, von wo aus es bereits drei Jahre später in das ehemalige Redemptoristenkloster Stenaertberg gelangte. Die 1966 75 Professen und drei Novizinnen zähende Kongregation sandte noch im gleichen Jahr drei Schwestern in die Venezuela-Mission nach Caracas. Vier Jahre später ihr letztes Filialkloster gründend, wurden 1974/75 die verschiedenen Einrichtungen der Kongregation in V.Z.W.'s umgeformt. Bereits 1981 verlegten sie ihr Mutterhaus von neuem, diesmal jedoch in ein neu erworbenes "Großbürgerliches Haus" auf der gegenüberliegenden Straßenseite. 1997 waren sie mit 38 Schwestern, wovon die jüngste 52 Jahre zählte, in sechs Niederlassungen.