Mydriasis
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Mydriasis ist der medizinische Begriff für die Erweiterung der Pupille aufgrund der Kontraktion eines radiär angeordneten Muskels, des sympathisch innervierten Musculus dilatator pupillae.
Durch die Mydriasis bedingt wird die Irisfläche verkleinert. Da das Kammerwasser durch die Iris austritt, wird somit der Ausstrom von Kammerwasser vermindert. Dadurch steigt der Augeninnendruck, wodurch ein Glaukom verstärkt werden kann.
Ist die Aktivität des Sympathikus herabgesetzt (z. B. bei Müdigkeit, Horner-Syndrom), kommt es zu einer Verengung der Pupille (Miosis).
Eine Mydriasis wird auch zur Beurteilung des Augenhintergrunds durch den Augenarzt herbeigeführt, indem ein Mydriatikum oder Parasympatholytikum (beispielsweise Atropin) in den Bindehautsack des Auges eingetropft wird. Dies erzeugt eine (vorübergehende) Lähmung des Musculus sphincter pupillae (Pupillenverenger). Da dieser nunmehr den Musculus dilatator pupillae (Pupillenerweiterer) nicht mehr antagonisieren kann, überwiegt dessen Aktivität. Aufgrund der stark erweiterten Pupillen kommt es dann zu einem unkontrollierten Lichteinfall auf die Netzhaut – die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr ist für einige Stunden nicht mehr gegeben.
Siehe auch: Miosis