Myelinscheide
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Die Myelinscheide -auch als Markscheide bezeichnet - stellt eine um die Axone der Nervenzellen gelagerte Isolierschicht dar, die im Zentralnervensystem von Oligodendrozyten, im Bereich des peripheren Nervensystems von den Schwannschen Zellen gebildet wird.
Die so umhüllten Nervenfasern werden als "markhaltig", "markreich" , "myelinisiert" oder "ummantelt" bezeichnet. Die Funktion der Myelinscheide besteht im Schutz und der Ernährung des Axons und ermöglicht des weiteren die schnelle Erregungsleitung in den Nerven. Dabei werden die Umhüllungen der Achsenzylinder (Axone) der Nervenzellen im Abstand von jeweils ca. 0,2 - 1,5 mm von den so genannten Ranvier-Schnürringen oder Ranvierschen Knoten unterbrochen. Der Abschnitt zwischen jeweils zwei solchen Schnürringen oder Knoten wird bei peripheren Nerven entsprechend als "interanuläres Segment" oder Internodium bezeichnet.
Die Myelinscheide selbst besteht aus Myelin, das von den Hüllzellen gebildet wird.
Bei der multiplen Sklerose (MS) und anderen demyelinisierenden Erkrankungen wird eben diese Schutzhülle der Nervenzellen zerstört - im Fall der MS auch durch Autoantikörper wie anti-MOG-Antikörper und anti-MBP-Antikörper. Der entsprechende Vorgang wird als "Entmarkung" oder Demyelinisation bezeichnet.