Nadia Boulanger
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Nadia Boulanger (* 16. September 1887 in Paris; † 22. Oktober 1979, ebenda) war eine französische Musikpädagogin, Komponistin und Dirigentin.
[Bearbeiten] Leben
Nadia Boulanger war die Tochter des Komponisten, Dirigenten und Gesangslehrers Ernest Boulanger (1815-1900). Sie begann bereits im Alter von neun Jahren bei ihrem Vater Orgel und Komposition zu erlernen. Später wurde sie von Louis Vierne unterrichtet und ging ans Conservatoire de Paris. Bereits 1903 wurde Nadia Boulanger stellvertretende Organistin für Gabriel Fauré an der Orgel der Eglise de la Madeleine. 1904 erhielt sie im Alter von sechzehn Jahren die ersten Preise in Orgel, Begleitung und Komposition, im Jahr 1908 den zweiten Preis im großen Prix de Rome in Komposition für ihre Kantate La Sirène. In ihrem Appartement in der Rue Ballu besaß sie eine Mutin-Cavaillé-Orgel.
Der Pianist Raoul Pugno (1852-1914) setzte sich für Nadia Boulanger ein und führte unter ihrer Leitung ihre Rhapsodie variée für Klavier und Orchester auf. Auch komponierte er mit ihr gemeinsam eine Reihe von Werken, wie den Liederzyklus der Hellen Stunden (Heures claires). Nach seinem Tode komponierte Nadia Boulanger weniger und widmete sich mehr der Pädagogik, Orchesterleitung und der Verbreitung des Werks ihrer Schwester Lili Boulanger (1893-1913). Sie wurde eine der berühmtesten Kompositionslehrerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie unterrichtete zum Beispiel den französischen Komponist Maurice Journeau und mehrere Generationen amerikanischer Komponisten zählten zu ihren Schülern, darunter Aaron Copland, Astor Piazzolla und Philip Glass.
Als sie 1938 das Boston Symphony Orchestra dirigierte, brach sie in eine traditionsgemäß männliche Domäne ein. Es war ihr erster Auftritt außerhalb Frankreichs und das erste Mal, dass dieses Orchester unter der Stabführung einer Dame spielte. Ihr Ruf als Dirigentin wuchs besonders im Zusammenhang mit modernen Werken und alter Musik, für die sie sich sehr einsetzte.
Den 2. Weltkrieg verbrachte sie als Lehrerin in den USA. 1946 kehrte sie nach Paris zurück. Sie übernahm eine Professur am Conservatoire National, wo sie bis zu ihrem Tod unterrichtete. Ihre vielleicht wichtigste Rolle fand sie jedoch als Leiterin des Amerikanischen Konservatoriums in Fontainebleau, einer offenen, englischsprachigen Sommerakademie mit internationalem Rang.
Ihre Wohnung in Paris wurde zum Treffpunkt der französischen musikalischen Welt. In der "Boulangerie" verkehrten unter anderem Copland, Ravel, Honegger, Bernstein, Rainier, Bacewicz und Musgrave, denen sie Unterweisung in Harmonielehre, Komposition, Kontrapunkt, Musikanalyse und Instrumentation gab.
[Bearbeiten] Werk
Von ihren Werken dürfte die Oper „La Ville Morte" das bekannteste sein. Sie schrieb zahlreiche Lieder und kammermusikalische Werke.
[Bearbeiten] Weblinks
- Einträge zu Nadia Boulanger im Katalog des Deutschen Musikarchivs
- Deutsches Musik-Label mit CD-Veröffentlichungen und Biografie zu Nadia Boulanger + Forum
Personendaten | |
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NAME | Boulanger, Nadia |
KURZBESCHREIBUNG | französische Musikpädagogin, Komponistin und Dirigentin |
GEBURTSDATUM | 1887 |
GEBURTSORT | Paris |
STERBEDATUM | 1979 |
STERBEORT | Paris |