Nationalpark Sarek

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Basisdaten
Provinz:	Norbottens län
Fläche:	197.000 Hektar
Einrichtungsdatum:	1909

Blick vom Ufer des Sees Laitaure in den Sarek-Nationalpark, ins Rapadalen mit den Bergen Tjåkkeli und Skierffe.

Blick vom Gipfel des Skierffe auf das 700 m tiefer gelegene Flussdelta des Rapaälv.

Blick in den Sarek-Nationalpark vom See Laitaure in das Rapadalen mit Skierfe rechts, Nammatj Bildmitte.

Das Ålkatj-Massiv vom Snávvávágge aus gesehen.

Blick vom Låddebákte ins Rapadal.

Die alpine Gebirgslandschaft des Sarek ist ein Nationalpark im schwedischen Teil Lapplands (samisch "Sameädnam"). Er gilt als "letzte Wildnis Europas". Zusammen mit den Nationalparks und Naturreservaten Muddus, Stubba, Sjaunia, Stora Sjöfallet, Padjelanta, Sulitelma und Tjuolda ist er ein Bestandteil des Unesco Weltkulturerbes "Laponia".

[Bearbeiten] Beschreibung

Die Landschaft des Sarek ist ein Teil der von den Samen genutzten Rentierzuchtgebieten. Im Winter hielt man sich in den östlich vom Sarek gelegenen Waldlandschaften auf, während man im Sommer mit den Rentierherden durch die Täler des Sarek nach Osten auf die Hochebene des Padjelanta (samisch: "oberes Land") zog. Die von den Samen benutzten Wege führten im Sarek durch das Njoatosvágge, das Guhkesvágge, das Ruohtesvágge und Guohpervágge. Dagegen war das Rapadal wegen seiner schweren Zugänglichkeit als Durchzugsgebiet nicht geeignet. Noch heute befinden sich auf dem Gebiet des Sareks einzelne Rentierwächterhütten, die aber heute keine Verwendung mehr finden im Zusammenhang mit der Rentierhaltung. Erforscht wurde der Sarek zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom Geografen Axel Hamberg (1863–1933), dem es auch zu verdanken ist, dass der Sarek 1909 zum Nationalpark erklärt worden ist. Damit wurde der Sarek gerettet vor den Exploatierungsbegehren der schwedischen Wasserkraftwerke, in deren Zug viele der Flüsse in Norrland reguliert oder aufgestaut wurden. Hamberg verbrachte jeden Sommer während 37 Jahren im Sarek und erforschte die klimatischen und geologischen Verhältnisse sowie die Flora. Er entwickelte Blechhütten, die er im Sarek an fünf verschiedenen Standorten aufstellen ließ, um hier Beobachtungs- und Forschungsstationen einzurichten. Einige der Blechhütten stehen noch heute an ihren ursprünglichen Standorten (eine befindet sich nahe dem Rapaälv, östlich des Nammásj). Eine dieser Hütten wurde im gebirgsbotanischen Garten ("Fjällbotanisk trädgård") in Jokkmokk aufgestellt und kann dort besichtigt werden. Axel Hamberg schrieb auch den ersten touristischen Wanderführer über den Sarek, der 1922 von "Svenska Turistföreningen" herausgegeben wurde. In neuerer Zeit wurde der Sarek vor allem vom Geometer Claes Grundsten erforscht und in Wanderführern beschrieben.

Die Ausdehnung des Nationalparks ist in etwa kreisförmig und hat einen Durchmesser von etwa 50 km. Die abwechslungsreiche Landschaft besteht aus tief eingeschnittenen Tälern, einigen Hochebenen und schroffen Gebirgsmassiven und Gletschern. Zu den wichtigsten Gebirgen gehören die Ähpárgruppe (1871 m), der Sarektjåhkkå (2089 m), der Ålkatj (1937 m) und der Routes (1988 m), Parte (2005 m) und Skarki (1810 m). Die Täler sind im unteren Teil (im Osten) mit Birkenwäldern bewachsen. Einer der schönsten Gletscherseen im Sarek ist der Bjerikjávre. Die Flüsse des Sarek fließen von Westen nach Osten und bilden die Quellflüsse des Luleälvs, der bei Luleå ins Meer fließt.

In dem Park gibt es keine Unterkünfte, keine markierten Wege und nur wenige Brücken im Zentrum des Parkes, so über den Gletscherfluß Guhkesvákkjåhkå und bei Skarja über den Smájllájåhkå (insgesamt gibt es 4 Brücken). Er ist das regenreichste Gebiet Schwedens, worauf man bei Wanderungen eingestellt sein muss. Die größte Gefahr besteht im Sommer im Durchwaten reißender Bäche. Die höchsten Berge sind um 2000 m hoch und werden wegen des langen Anmarsches selten bestiegen.

Im Sarek liegt das berühmte Flusstal des Rapaälv. Das Delta des Flusses liegt außerhalb der Nationalparksgrenze, ist aber eine der schönsten Natursehenswürdigkeiten Europas. Vom Gipfel des Skierffe überblickt man dieses eiszeitliche Trogtal. Ein lohnender Aussichtspunkt auf den Rapaälv befindet sich auf dem Låddebákte (etwa zwei Tagesmärsche von Aktse entfernt). Von hier aus überblickt man das Rapaselet, wo der Sarvesjåhkå in den Rapafluss mündet. Im hier verbreiterten Teil des Tales bildet der Fluss zahlreiche Lagunen und mäandiert stark. Die Stelle wird von den Sarekelchen bevorzugt, weshalb man hier abends und morgens zahlreiche Elche beobachten kann, die im seichten Wasser weiden. Im Rapaselet befindet sich auch der sogenannte "rovdjurstorg" (Raubtierplatz), so benannt, da hier an einem Morgen Spuren von allen vier Raubtieren, die im Sarek leben, gefunden wurden: Bär, Vielfrass, Luchs und Fuchs.

[Bearbeiten] Zugang

Der Nationalpark ist schwer zugänglich. Ausgangsorte für Wanderungen mit Bahn- und Busverbindung sind Gällivare und Jokkmokk. Eine weitere Busverbindung geht von Muriek aus, das man mit dem Nachtzug von Stockholm aus in 18 Stunden erreicht. Der Fernwanderweg Kungsleden berührt den Südostzipfel des Parks. Im Spätwinter (März – April) kommt man leichter voran, da viele Gewässer zugefroren sind. Andererseits ist das Gepäck umfangreicher als im Sommer.

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Führer

Axel Hamberg, Sarekfjällen, vägledning för färder i högfjällen mellan Lule älvs källarmar, 1922.
Claes Grundsten, Sarek, turbeskrivningar, Stockholm 2000.
Benjamin Hell und Rebecca Drexhage, "Sarek" ISBN 978-3-86686-017-9, Conrad Stein Verlag, Welver 2007

[Bearbeiten] Beschreibungen

Karl-Erik Forsslund, Fridlysta vildmarker, skildringar och historier från Sverges [sic!] nationalparker, Stockholm 1915.
Dag Hammarsköld, Från Sarek till Haväng, hg. von Svenska Turistföreningen, Stockholm 1961.
Claes Grundsten, Lapplands världsarv, hg. vom Naturvårdsverket, Stockholm 1997.
Peter Hanneberg, Rolf Löfgren, Nationalparks in Schweden, hg. vom Naturvårdsverket, Stockholm 1998.

[Bearbeiten] Fotobücher

Edvin Nilsson, Sarek – Wanderungen in Schwedens letzter Wildnis (auch auf Schwedisch), Stockholm 1972
Claes Grundsten, Sarek och Kebnekaise, där ljuset skiftar, Stockholm 2000.

[Bearbeiten] Kulturgeschichte

Elly Jannes, Renarna visar vägen, Med sirkaslappar genom Sarekfjällen, Stockholm 1942.
Hans Anderson, Olavi Korhonen, Tor Lundberg, Arvet, Laponia, Lapplands världsarv, Stockholm 2005.