Negus
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Negus bedeutet in der amharischen Sprache „König“ und ist einer der ältesten Feudaltitel des Kaiserreiches Äthiopien.
Die Geschichte des Titels reicht bis in die Zeit des Reiches von Aksum zurück. Den Titel "Neguse Negest" verlieh angeblich schon Salomo seinem Sohn, dem Äthiopier Menelik I. Der Negus war ein selbstständiger Herrscher und unterstand lediglich dem Kaiser von Äthiopien, und das auch nur formal. Der äthiopische Kaiser selbst führte den Titel Neguse Negest (auch als Negusa Nagast transkribiert), was König der Könige bedeutet.
Während der Regentschaft von Kaiser Beyde Maryam von 1468 bis 1478 stand dieser Titel nur dem Herrscher von Gen zu. Die Bedeutung des Negus sank bei starker und stieg bei schwacher kaiserlicher Zentralgewalt. In späterer Zeit konnten die Kaiser den Titel Negus auch an die Herrscher von Shewa, Gonder, Tigray und Gojam verleihen.
Als letzter Negus wurde 1928 Ras Tafari Makonnen von Kaiserin Zauditu zum Negus (ohne Provinzangabe) gekrönt. Ras Tafari wurde 1930 als Haile Selassie I. selbst Kaiser von Äthiopien. Während seiner Regentschaft fand keine Krönung eines Negus' mehr statt.
Siehe auch: Liste der Kaiser von Äthiopien
Aufgrund der komplizierten Umschrift aus dem Amharischen kann die Schreibweise äthiopischer Eigennamen in verschiedenen Publikationen unterschiedlich sein.