Neuhaus (Gemeinde Weissenbach an der Triesting)
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Der Ort Neuhaus im Wienerwald mit etwa 300 Einwohnern ist eine Katastralgemeinde von Weissenbach an der Triesting und liegt in einem idyllischen, waldreichen Seitental nördlich des Triestingtals auf 423 m ü. A. an der Straße von Weissenbach über Nöstach oder Schwarzensee nach Alland.
Koordinaten: 46°38'33" N 14°53'16" O
[Bearbeiten] Geschichte
Siehe: Geschichte des Wienerwalds.
Geschichtliche Daten von Neuhaus selbst:
- 1246 die Burg Neuhaus- Novum Castrum oder Niwenhaus mit Umfassungsmauer und Wehrtürmen wird erstmals urkundlich erwähnt.
- 1328 wird Neuhaus als landesfürstliches Lehen erwähnt.
- 1392 Die Brüder Inprucker werden belehnt.
- 1529 Während der 1. Wiener Türkenbelagerung wird die nahegelegene Burg Arnstein zerstört.
- 1595 Die Burg Neuhaus wird von Christoph Wolzogen gekauft, um 1610- so wie die im Kern gotische, evangelischen Kirche- umgebaut und der westliche Rundturm errichtet. Neuhaus sowie das Nachbardorf Schwarzensee bilden reformierte Enklaven im ansonsten katholisch geprägten Wienerwald.
- 1683 Im Zuge der Zweite Wiener Türkenbelagerung wird auch Burg und Ort zerstört.
- 1694 Eine Spiegelfabrik entsteht im Westtrakt der Burg (heute Pfarrhof).
- 1769 Errichtung einer Volksschule.
- 1830 Freiherr von Sina- der Stifter der Sinawarte am Hoher Lindkogel- kauft die Herrschaft Neuhaus.
- 1889 Simon Graf Wimpffen baut Neuhaus zum Fremdenverkehrsort aus. Das Curhotel d´Orange bildet den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens des Fin de siècle in Neuhaus. Es werden insgesamt drei Hotels, 30 luxuriöse Villen und noch 1913 eine Rollschuhhalle gebaut. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs stirbt das Projekt Kurort Neuhaus.
- 1927 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.
- 1945 Im April, der Schlussphase des Zweiter Weltkriegs, liegt Neuhaus tagelang an der Frontlinie; 31 Menschen sterben. Die Burg brennt im Zuge der Kämpfe ab. Siehe auch Geschichte Allands. Die stark beschädigte Kirche wird bereits 1946 instand gesetzt.
- 1977 Die Burg und das Kur-Ensemble wird vom Textilmaschinenfabrikanten Franz Starlinger- Huemer (*1933 +2002), dem größten Unternehmen der Region, erworben und wiederaufgebaut. Der Ort wächst durch die Aufschließung neuer Baugründe.
- 1994 Die historischen Kurgebäude sind, auch durch die Verwendung als Flüchtlingslager, weitgehend verfallen.
- 2002 Erholungspark mit Biotop- Teich wird angelegt. Die Renovierung des d´Orange schreitet voran.
- 2004 Das neue d´Orange ist als erstes Gebäude des alten Kurorts fertig renoviert und bietet exklusive Wohnungen im Wienerwald.