Next Generation Network
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Next Generation Network (NGN) ist ein Begriff aus der Telekommunikation, mit dem ein Kommunikationsnetz bezeichnet wird, das sich durch die Konvergenz herkömmlicher Netze (Telefonnetze, Mobilfunknetze etc.) mit IP-basierten Netzen ergibt.
Dabei zeichnet sich ein NGN durch eine Systemarchitektur aus, die im Wesentlichen aus folgenden Komponenten besteht:
- Media Gateways
- welche die einzelnen Netze physikalisch verbinden und für die Übertragung von Informationen sorgen – einschließlich dabei notwendiger Format- und Datenkonvertierung, und
- Softswitches
- welche die Media Gateways steuern, und zum Beispiel Verbindungen über alle Netzgrenzen hinweg auf- und abbauen.
Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Vermittlungssystem, das vergleichbare Funktionskomponenten in sich vereinigt (wenn auch nur für einen Netztyp), geht man davon aus, dass Media Gateways und Softswitches getrennte Systeme sind, die auch an unterschiedlichen Orten aufgestellt sind. Stark vereinfacht dargestellt wird ein herkömmliches Vermittlungssystem physikalisch in zwei Teile geteilt, wobei entsprechende Gatewayfunktionen hinzugefügt werden. Hinzu kommt, dass der Softswitch selber wiederum als verteiltes System realisiert werden kann.
Durch die Trennung in Media Gateways und Softswitches wird erreicht, dass beide Teile unabhängig voneinander weiterentwickelt werden können. So erhofft man sich zum Beispiel, dass die Einführung eines neuen Dienstes nur Änderungen an den Softswitches erfordert. Andererseits benötigt man zur Einbindung einer neuen Netzwerktechnologie nur entsprechende neue Media Gateways an den Netzschnittstellen.
Neue Dienste in einem NGN werden auch als NGS (Next Generation Services) bezeichnet. Erbracht werden diese Services von der sogenannten Service Delivery Platform (SDP).
Die langsam voranschreitende Verbreitung von Voice-over-IP-Telefonie (Stand 2004/2005) ist eine der treibenden Kräfte hinter der Entstehung von NGNs. Hier steht man in Zukunft in der Telekommunikation vor der Aufgabe, einen Massendienst (Telefonie) über eine völlig andere Netztechnologie als bisher üblich abwickeln zu müssen. Die spezifische NGN-Systemarchitektur ist die Antwort der Telekommunikation auf diese Herausforderung. Eine andere treibende Kraft sind die Kosten. Man erhofft sich, bei NGNs insgesamt sehr stark auf bereits installierte IP-Technologie zurückgreifen zu können und daß dies kostengünstiger ist als die Modernisierung und Weiterentwicklung der klassischen Vermittlungssysteme.
[Bearbeiten] Weblinks
- ETSI TISPAN website
- ECMA TR/91 "Enterprise Communication in Next Generation Corporate Networks (NGCN) involving Public Next Generation Networks (NGN) (Ecma-International, December 2005)" (also ISO/IEC DTR 26905 and ETSI TR 102 478)
- ITU-T Focus Group on Next Generation Networks (FGNGN)
- ITU-T NGN Management Focus Group