Nibelungenwerk
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Das Nibelungenwerk (auch: Nibelungenwerke oder Ni-Werk) war einer der wichtigsten Rüstungsbetriebe im Dritten Reich. In dem Werk, das damals dem Rüstungskonzern Steyr-Daimler-Puch gehörte, wurden bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs über die Hälfte aller Panzer hergestellt.
[Bearbeiten] Geschichte
Nach Plänen aus dem Jahr 1939 wurde das Werk in der Nähe der Gemeinde Sankt Valentin in Niederösterreich gebaut, die Eröffnung fand 1942 statt. Sankt Valentin ist ein Eisenbahnknotenpunkt und befindet sich in der Nähe von Linz, wo sich bis heute die bedeutendste Stahlfabrik Österreichs befindet.
Im August 1944 wurde das Nibelungenwerk offiziell zu einem Nebenlager des KZ Mauthausen. Die bis zu 10.000 Menschen, die in dem Rüstungswerk arbeiteten, waren überwiegend Kriegsgefangene und Juden. Dem Arbeitsdienst, zu dem sie unter unmenschlichen Bedingungen gezwungen wurden, fielen Tausende zum Opfer. Daneben waren, wie in allen Konzentrationslagern, auch gezielte Tötungen keine Ausnahme, in der Krankenstation wurden zudem medizinische Menschenversuche durchgeführt.
Im März 1945 wurde das Nibelungenwerk durch einen alliierten Bombenangriff so stark beschädigt, dass der Betrieb eingestellt werden musste. Heute gehört es zur Firma MAGNA Powertrain, einem Hersteller von Kraftfahrzeugteilen.