Niederländisch-Westfälische Eisenbahn
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Niederländisch-Westfälische Eisenbahn war eines der Eisenbahn-Unternehmen des Ruhrgebietes, das nur eine Strecke besaß.
Die Strecke verlief von Gelsenkirchen-Bismarck über Gladbeck Ost, Dorsten und Borken nach Winterswijk in den Niederlanden. Dort hatte sie Anschluss an eine Verbindung nach Amsterdam. Sie wurde in ihrer gesamten Länge 1880 eröffnet. Die Strecke diente zum Transport von Steinkohle in die Niederlande einerseits und zur Versorgung des Ruhrgebietes mit landwirtschaftlichen Produkten andererseits.
In der deutschen Eisenbahnpolitik des 19. Jahrhunderts spielte diese an sich nicht sonderlich wichtige Strecke eine ganz entscheidende Rolle. Der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck verschaffte sich mit dem Kauf der Strecke die Möglichkeit, sämtliche bis dahin privat geführten Eisenbahnunternehmen Westdeutschlands zu verstaatlichen. Die dabei anfallenden finanziellen Gewinne flossen teilweise in die Taschen von Bismarck, der zuvor einen Teil seines Vermögens in Eisenbahnaktien investiert hatte.
1880 wurde die Niederländisch-Westfälische Eisenbahn durch die Bergisch-Märkische Eisenbahn übernommen und ging bei deren Verstaatlichung 1882 an die Königliche Eisenbahn-Direction zu Elberfeld.
Heute verkehrt auf dem Nordabschnitt von Gladbeck-Zweckel nach Borken der RegionalExpress Der Borkener (RE 14) im Stundentakt von Essen. Auf dem Abschnitt Borken - Winterswijk ist der Verkehr seit Jahren eingestellt, der niederländische Streckenteil als Naturschutzgebiet ausgewiesen, so dass eine wünschenswerte Wiedereröffnung kaum mehr möglich zu sein scheint.