Nightshot
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Nightshot ist ein von Sony eingeführtes Verfahren, das Aufnahmen mit Videokameras bei eingeschränkten Lichtverhältnissen ermöglicht. Obgleich der Begriff eine Verwandtschaft zu Nachtsichtgeräten suggeriert, ist dies nicht der Fall.
Moderne Videokameras basieren auf CCD-Bildsensoren. Diese sind grundsätzlich nicht nur für sichtbares Licht empfindlich, sondern auch für Infrarot-Licht. Da dies zu Farbverfälschungen des aufgenommenen Bildes führt, hat jede Kamera einen eingebauten Infrarot-Sperrfilter. Bei Nightshot-Kameras kann dieser Filter mechanisch weggeklappt werden, so dass die Gesamtmenge des einfallenden Lichts größer wird. Weiterhin werden die Farben nicht einzeln aufgenommen, sondern zu einem Schwarzweißbild summiert (das jedoch als Grün-Schwarz-Bild aufgezeichnet wird), die Blende maximal geöffnet und die Belichtungszeit auf den maximalen Wert von 1/50 (PAL) bzw. 1/60 (NTSC) Sekunden erhöht. Außerdem ist es möglich, mehrere aufeinanderfolgende Bilder zu kombinieren, um die Lichtausbeute weiter zu erhöhen, dabei kommt es aber zu starken Nachzieheffekten.
Im Gegensatz zum Nachtsichtgerät gibt es keine Lichtverstärkung. Auch können im Gegensatz zu Wärmebildkameras die von jedem Gegenstand ausgehenden Infrarot-Strahlen nicht aufgezeichnet werden. Das Prinzip basiert darauf, dass überall, wo eine Lichtquelle (Kerze, Glühlampe, ...) existiert, diese auch Infratot-Licht abgibt. Wenn in einer Situation der sichtbare Anteil des Lichts nicht mehr genügt, kann der Infrator-Anteil diesen Mangel bis zu einem gewissen Grad ausgleichen. In einem lichtlosen Raum hilft auch Nightshot nicht weiter. Das nötige Infrarot-Licht kann auch von einem Infrarot-Scheinwerfer kommen. Dieser erlaubt dann, Aufnahmen in (für Menschen und viele Tiere) scheinbarer Dunkelheit.
Nightshot wird auch von Voyeuren verwendet, da manche Oberflächen (Stoffe, Kunststoff-Folien) im sichtbaren Bereich undurchsichtig, im Infrarot-Bereich aber transparent sind. Um ein Überstrahlen der sichtbaren Farbe des Gegenstandes zu verhindern, wird ebenfalls ein Infrarot-Filter verwendet. Im Unterschied zum oben erwähnten Filter handelt es sich hier aber nicht um einen Filter, das sichtbares Licht passieren lässt und Infrarot-Strahlung blockiert, sondern um einen Filter, der nur diese durchlässt.