Nigromantie
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Nigromantie ist eine mittelalterliche Bezeichnung für magische Beschwörungs- und Weissagungstechniken (Mantik), die von der christlichen Glaubenslehre als superstitiös (abergläubisch) untersagt waren. Das Wort scheint aus einer Verschmelzung des alten griech.-lat. Begriffs der Nekromantie ("Totenbeschwörung") mit lat. niger "schwarz" entstanden (vgl. "Schwarze Magie").
Von der Existenz und Wirksamkeit solcher Techniken war man grundsätzlich überzeugt. Sie wurden im Wissenssystem des Mittelalters neben den artes liberales und den artes mechanicae als artes magicae (auch artes incertae, artes inhibitae) klassifiziert. Die Grenzen zwischen Naturwissenschaft und verdachterregender Magie waren dabei fließend. Vielen Gelehrten, die sich mit Mathematik, Astronomie, Ingenieurskunst, Alchemie, Medizin u.ä. beschäftigten, heftete ihre Umwelt das Etikett des Zauberers an (z. B. Gerbert von Aurillac). Sogar dem Dichter Vergil wurden seit dem 12. Jahrhundert technische Wunderwerke zugeschrieben, die ihn zum Nekromanten stempelten.
Im 14. Jh. behandelte der Arzt Johannes Hartlieb in seinem »Buch aller verbotenen Künste« (1455/56) die nigramancia als eine von sieben mantischen Künsten.
Siehe auch: Dämon, Faust-Sage, Teufelspakt
[Bearbeiten] Literatur
- Hans Biedermann: Handlexikon der magischen Künste. 1968 [wissenschaftlich zuverlässig]