Oktopus (Tauchen)
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Als Oktopus bezeichnet man im Tauchen eine zusätzlich vorhandene parallele zweite Stufe eines zweistufigen Atemreglers, die im Notfall zum Einsatz kommen kann, um einen Tauchpartner mit Luft zu versorgen.
Der Name leitet sich aus dem vielarmigen Erscheinungsbild des Atemreglers ab, das durch den zusätzlichen, oft frei im Wasser schwebenden Schlauch mit zweiter Atemreglerstufe und Mundstück entsteht.
Der Oktopus darf nicht mit einem zweiten eigenständigen Atemregler verwechselt werden. Im Gegensatz zu getrennten Atemreglersystemen benutzt der Oktopus die erste Stufe des Hauptsystems mit. Das bedeutet, dass im Fall eines Ausfalls der ersten Stufe beide zweiten Stufen nicht mehr zur Verfügung stehen. Daher bieten Oktopus-Systeme in kalten Gewässern wegen der erhöhten Vereisungsgefahr der ersten Stufe keine ausreichende Sicherheit.
Außerdem hängt die Sicherheit davon ab, dass stets eine so große Atemluftreserve zurückbehalten wird, dass beide Partner inklusive eventueller Dekompressionszeiten zur Oberfläche aufsteigen könnten.
Der wesentliche Nutzen eines Oktopus liegt darin, einen Tauchpartner, dessen Luftzufuhr ausgefallen ist, parallel mit Luft zu versorgen, ohne auf die schwierige Wechselatmung aus einem Mundstück angewiesen zu sein.
Vorteile von Oktopus-Systemen in Warmgewässern gegenüber zwei getrennten Atemreglern sind im Wesentlichen der günstigere Preis sowie die Möglichkeit, Flaschenventile mit nur einem Anschluss auch ohne Adapter verwenden zu können.
Bei Tauchgängen mit hohen Anforderungen an die Sicherheit der Luftversorgung (tiefe Tauchgänge, kalte Gewässer, Höhlentauchen) werden hingegen stets vollständig unabhängige Atemregler eingesetzt.