Oliver de Termes

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Oliver de Termes (* um 1200; † 12. August 1274) war ein berühmter französischer Ritter, Faydit und Kreuzfahrer.

Inhaltsverzeichnis

1 Herkunft und erste Jahre
2 Die Eroberung Mallorcas
3 Faydit, Renegat und Kreuzfahrer
4 Familie und Nachkommen

[Bearbeiten] Herkunft und erste Jahre

Oliver wurde wahrscheinlich 1200 in Corbières als Sohn des Raimund III. von Termes und der Ermesende de Corsavy geboren. Seine Familie zählte zu den bedeutendsten katharischen Adelssippen im Langedoc. Der Katharerbischof von Rasès, Benoît, war sein Onkel. Oliver hatte einen Bruder, Bernard, und zwei Schwestern, Blanca (verheiratet mit Guillaume V. de Minerve) und Raimonde (verheiratet mit Guillaume Jourdain de Saint Felix). Als Kind erlebte er 1209 den Beginn des Albigenserkreuzzuges und die Belagerung Termes durch die Kreuzfahrer unter Simon de Montfort. Die Stadt musste 1210 aufgegeben werden und Olivers Vater wurde in die Gefangenschaft geführt, wo er auch bald starb. Das väterliche Erbe wurde an den Kreuzfahrer Alan de Roucy vergeben. Oliver und seine Familie nehmen im katalanischen Vallespir ihr Exil, wo sich seine Mutter mit Bernat-Hug de Serrallonga wiederverheiratet. 1222 ermöglichte ihm die Niederlage der Kreuzfahrer und der Tod Roucys die Rückkehr ins Languedoc und die Rückgewinnung seines Erbes. In den folgenden Jahren kämpfte er an der Seite von Guilhem de Moncada und Pierre de Fenouillet im Roussillon gegen Nuno Sanchez. Als König Ludwig der VIII. 1226 einen weiteren Kreuzzug gegen die Katharer anführt, schließt sich Oliver Raimund VI. von Toulouse an, für den er 1227 Labècede-Lauragais gegen die Franzosen verteidigt, muss sich aber 1228 doch der französischen Krone unterwerfen.

[Bearbeiten] Die Eroberung Mallorcas

Oliver ging erneut ins Exil an den Hof des Grafen von Roussillon. Mit ihm schließt sich 1229 dem Heer des Königs Jakob I. von Aragon an, welcher die Balearischen Inseln von der muselmanischen Herrschaft befreien will. Auf diesem Feldzug schließt Oliver eine enge Freundschaft mit dem katharischen Faidit Xacbert de Barbaira. Das Heer landet in der nähe von Santa Ponca und kann nach der siegreichen Schlacht von Serra de Portopí am 31. Dezember 1229 die Cité de Majorque erobert. Der moslemische Widerstand zog sich in die Berge zurück wo er erst nach zwei Jahren gebrochen werden konnte.

[Bearbeiten] Faydit, Renegat und Kreuzfahrer

Nach diesem erfolgreichen Feldzug kehrt Oliver erneut in seine Heimat zurück wo er sich wieder dem Grafen von Toulouse anschließt. Er nimmt, trotz seines Treueschwurs zum König, den Kampf gegen die Inquisition von Narbonne auf. Dann nimmt er 1240, zusammen mit Barbaira, an der Revolte des Raimund Trencavel teil, mit dem Ziel Carcassonne zu erobern. Das Unternehmen scheitert und Oliver geht in den Untergrund. Nach dem Massaker an den Inquisitoren in Avignonet, 1242, wird Oliver vom Erzbischof von Narbonne exkommuniziert. Daraufhin führt er mehrere Raubzüge gegen Kirchengüter im Rasès und Roussillon aus. 1247 beschließt er jedoch seinen Frieden mit der Kirche zu machen und schließt sich als Buße dem Kreuzfahrerheer Ludwigs des Heiligen an. Er nimmt an den Kämpfen vor Damitte und dessen Erstürmung teil und wird zum Befehlshaber der Artillerie ernannt. Das Scheitern des Kreuzzuges, vor den Mauern Manshuras, und der Gefangennahme des Königs erlebt er von Damitte aus. Nach der Freilassung des Königs begiebt sich Oliver mit ihm nach Akkon wo er in mehreren Kämpfen gegen lokale Fürsten teilnimmt. Nach seiner Rückkehr aus dem Heiligen Land, 1255, steht Oliver nun fest auf der Seite Frankreichs und engargiert sich an Friedenstiftungen der königlichen Herrschaft mit dem einheimischen Adel. Dabei belagert er auch Quéribus, die Burg seines ehemaligen Freundes und nunmehrigen Todfeindes Xacbert de Barbaira und nimmt diesen schließlich gefangen. Oliver erlangt großen Verdienst am Zustandekommen des Vertrag von Corbeil, 1158. Er beschließt die restlichen Tage seines Lebens im Dienste Gottes zu verbringen und nimmt 1265 erneut das Kreuz. Dazu veräußert er den größten Teil seiner Besitzungen und und beschenkt die Abtei von Fonfroide. Er führt 1264 ein königliches Kontingent ins Heilige Land und wird 1269 zum Seneschall von Jerusalem ernannt. Ein Jahr darauf nimmt er am Kreuzzug König Ludwigs gegen Tunis teil in dessen Verlauf der König den Tod findet. Erneut zieht er 1274 mit einem königlichen Heer, dass sowohl vom Papst als auch von Philipp III. finanziert wurde, nach Jerusalem. Dort stirbt Oliver de Termes am 12. August des selben Jahres in Akkon.

[Bearbeiten] Familie und Nachkommen

Oliver war mit einer adligen Dame namens Thérès verheiratet mit der er einen Sohn, Raimund, hatte. Dieser heiratete Guilherme de Saissac. Aus dieser Ehe gingen die Söhne Guilhem und Arnaud hervor, welche beide später Stadtkonsuln von Palma de Mallorca wurden. Oliver hatte noch zwei Halbbrüder, Söhne seiner Mutter aus ihrer zweiten Ehe. Beide begleiteten ihn 1264 in das Heilige Land und starben dort. Ramon de Serrallonga ertrank 1265 und Bernat-Hug de Serrallonga starb am 19. 12. 1269 in Akkon.