Olympische Winterspiele 1936/Militärpatrouille
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Bei den IV. Olympischen Winterspielen von 1936 in Garmisch-Partenkirchen wurde zum dritten Mal nach 1924 und 1928 ein Militärpatrouillenlauf als Vorführungswettbewerb bzw. Demonstrationsbewerb ausgetragen.
Das Internationale Olympische Komitee hatte beschlossen, diesem Bewerb die Aufnahme ins offizielle olympische Programm zu verwehren, wodurch eine weitere Begutachtung als Demonstrationsbewerb obsolet wurde. Auf ausdrücklichen Wunsch von Adolf Hitler wurde der Militärpatrouillenlauf aber doch noch als Demonstrationsbewerb für die Winterspiele von 1936 zugelassen. Der Militärpatrouillen-Lauf gilt als Vorgänger des heutigen Biathlon.
[Bearbeiten] Militärpatrouillen-Lauf
Platz | Land | Sportler | Zeit |
---|---|---|---|
1 | ITA | Enrico Silvestri Luigi Perenni Stefano Sertorelli Sisto Sciligio |
2:28,35.0 |
2 | FIN | Eino Kuvaja Olli Remes Kalle Arantola Olli Huttunen |
2:28,49.0 |
3 | SWE | Gunnar Wahlberg Seth Olofsson Johan Wiksten John Westberg |
2:35,24.0 |
4 | AUT | Albert Bach Edwin Hartmann Franz Hiermann Eugen Tschurtschentaler |
2:36,19.0 |
5 | GER | Herbert Leupold Johan Hieble Hermann Lochbühler Michael Kirchmann |
2:36,24.0 |
6 | FRA | Jacques Faure Marcel Cohendoz Eugéne Sibué Jean Morand |
2:40,55.0 |
7 | SUI | Arnold Kaech Josef Jauch Eduard Waser Josef Lindauer |
2:43.39.0 |
8 | TCH | Karel Steiner Josef Mateasko Bohuslav Musil Bohumil Kosour |
2:50,08.8 |
9 | POL | Wladislaw Zytkowiecz Jean Pydych Jozef Zubek Adam Rzepka |
2:52,27.0 |
Datum: 14. Februar 1936
Das Rennen wurde um 8:30 Uhr mit einem Startintervall von drei Minuten im Olympia-Skistadion gestartet. Als erste Mannschaft verließ Finnland das Stadion. Die Strecke führte über 25 km vom Olympia-Skistadion über Rappenschroffen, Wamberg, Schönau wieder ins Stadion und weiter zum Kochelberg wo die Schießstände aufgebaut waren. Danach ging es weiter über Petersbad, Rießer Moos, Kreuzeckbahn, Rießersee zur Sprungschanze am Hausberg und wieder zurück ins Olympia-Skistadion.
Der tiefste Punkt der Strecke lag bei 735 Meter, der höchste Punkt bei 1100 Meter. Die Schneeverhältnisse waren ideal, auch wenn es vereinzelt vereiste Stellen gab. Die Temperatur betrug -3 bis +4 Grad Celsius.
Um die zahlreichen Zuschauer während des Patrouillen-Laufs vom aktuellen Renngeschen zu informieren, wurden entlang der gesamten Strecke Kontrollposten aufgestellt, die mittels an die Lautsprecheranlage angeschlossener Fernsprecher laufend die Zwischenstände durchgeben konnten.
Von den neun gestarteten Mannschaften konnten alle das Ziel erreichen.
Der Militärpatrouille der Schweiz wurde zur eigentlichen Laufzeit noch eine Strafzeit von drei Minuten hinzu gerechnet, weil sie beim Schießen am Kachelberg einen der drei Ballons nicht getroffen hatte.
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