Paktierte Demokratie
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Als Paktierte Demokratie (spanisch democracia pactada) bezeichnet die Politikwissenschaft eine Form der Demokratie, bei der (fast) alle oder zumindest die meisten der relevanten politischen Akteure eine Art Waffenstillstand verabreden. Anzutreffen war und ist die die Paktierte Demokratie zum Beispiel in Südamerika.
[Bearbeiten] Venezuela
So schlossen 1958 in Venezuela die wichtigsten Parteien (unter anderem AD und COPEI), die dominierende Gewerkschaft, der größte Unternehmerverband, das Militär und die Kirchen das Punto-Fijo-Abkommen, den Avenimiento Obrero-Patronal und das Programa Mínimo de Gobierno. Ziel war es, eine gegenseitige Anerkennung der Existenzberechtigung zu erreichen, eine Dominanz einer Partei wie während des Trienio genauso zu vermeiden wie die Militärdiktatur danach und so eine stabile Demokratie zu ermöglichen. Außerdem sollte eine konstante Wirtschaftspolitik erreicht werden, eine Beteiligung aller Bevölkerungsklassen, sowie der Ausschluss der Kommunisten von der Regierung. Das System schien jahrzehntelang erfolgreich, doch untergruben Ineffizienz, Korruption und Vetternwirtschaft das Land derart, dass puntofijismo heute ein politisches Schimpfwort ist.