Parallelmontage
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Um einen Film spannend oder witzig zu „montieren“ bedarf es erstens eines kreativen Filmemachers (Tonbearbeitung, Schnitt, Musikauswahl,....) und zweitens einer gelungenen Montage. Die Montage ist die eigentliche dramaturgische Gestaltung eines Films. Es gibt verschiedene Arten der Montage:
1) Lineare Montage (erzählende Montage)
Die lineare Montage dient am häufigsten dazu, einen Film zu gestalten. Sie soll dem Zuschauer das Gefühl geben, in eine andere Wirklichkeit zu schauen. Hierbei werden die verschiedensten Einstellungsgrößen nicht kontrastiv, sondern in Abfolge miteinander vermittelt, die ähnlich sind wie die Wahrnehmungsbewegungen eines Menschen. Der Zuschauer kann sich somit im filmischen Raum orientieren.
2) Kontrastmontage
Bei der Kontrastmontage werden zwei völlig unterschiedliche Kontraste (Bilder) vermittelt z.B: in Form von extrem Reich- extrem Arm. Der Zuschauer gibt diesen zwei Bildern dann eine dritte Bedeutung.
3) Rhythmische Montage
Die rhythmische Montage kann bei allen mit Musik unterlegten Sequenzen angewandt werden. Der Rhythmus der Musik wird hierbei auf den Filmschnitt übertragen.
4) Parallelmontage
Eine Parallelmontage (engl. Cross Cutting ) ist eine Technik der Filmmontage, bei der die aufeinanderfolgenden Einstellungen zwischen zwei oder mehr Handlungssträngen hin und her springen. Die Parallelmontage wurde bereits in frühen Filmen, wie "Der große Eisenbahnraub" (1903), eingesetzt, und ist bis heute weit verbreitet.
Mit der Parallelmontage wird die Gleichzeitigkeit von zwei oder mehreren Handlungen dargestellt. Es werden zwei oder mehrere getrennte Handlungen abwechselnd gezeigt, welche zueinander in Verbindung stehen. Parallelmontagen können im selben Raum, als auch an verschiedenen Orten stattfinden. Sie geschehen zeitgleich oder hängen inhaltlich zusammen und werden durch den Schnitt zusammengefügt. Beispiel:
- Bild 1: Mann, der ständig auf die Uhr schaut und zu Hause „im Kreis läuft“.
- Bild 2: Frau sitzt fluchend im Auto. Sie steckt im Stau. Ebenfalls Blick auf die Uhr- selbe Zeit wie vorher bei dem Mann
In den meisten Fällen soll eine Parallelmontage dem Zuschauer zu verstehen geben, dass verschiedene Handlungen zur selben Zeit stattfinden. Sie kann jedoch auch eingesetzt werden, um einen Zusammenhang zwischen zwei oder mehr Ereignissen herzustellen, die nicht zwangsläufig gleichzeitig stattfinden müssen.
In D.W. Griffiths "A Corner in Wheat", wird beispielsweise zwischen einem wohlhabenden Geschäftsmann und nach Brot anstehenden Menschen hin und her geschnitten, um den Kontrast zwischen den Lebenswelten anschaulich zu illustrieren. Zudem wird die Parallelmontage eingesetzt, um Beschränkungen von Spezialeffekten zu umgehen. Eine Parallelmontage zwischen einem rennenden Mann und auf die Kamera zurasenden Zug suggeriert beispielsweise, der Mann laufe vor dem Zug davon.
Das bekannteste Beispiel für die Parallelmontage ist die „Rettung in letzter Sekunde“ (last second rescue), bei denen der Held gezeigt wird, wie er zu Hilfe eilt, und das Opfer, welches in Gefahr ist eingeblendet wird, um Spannung zu erzeugen.
Das parallele Syntagma ist eine spezielle Form der Parallelmontage, bei der verschiedene Handlungen keinen räumlich- zeitlichen Bezug aufweisen (eine Hauptgeschichte und mehrere Parallelgeschichten). Die Verknüpfung hat hier nur symbolischen Wert.