Paschalis I. (Gegenpapst)

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Paschalis I. († 692) war von September bis Dezember 687 Gegenpapst.

Nach dem kurzen Pontifikat von Papst Konon gab es zwei potentielle Nachfolger. Theodor II., einer von ihnen, wurde bereits nach dem Tod von Johannes V. von einer römischen Militärpartei zum (Gegen-)Papst erhoben, wenige Wochen später jedoch zu Gunsten Konons fallengelassen. Dieser meldete jetzt nach dem Tod Konons seinen „Anspruch“ auf den Petersthron.

Gegen Theodor trat Paschalis I. mit nicht ganz sauberen Mitteln an. Er war Archidiakon und hoffte sich mit der rechtzeitigen Bestechung des Exarchen von Ravenna (100 Pfund Gold), gegen seinen Widersacher durchzusetzen. Der Exarch ging auf ihn ein und befahl seinen Beamten in Rom, für Paschalis zu stimmen.

Doch die Partei Theodors war schneller und besetzte kurzerhand die inneren Gemächer des Laterans, während Paschalis und seine Anhänger sich in den äußeren aufhalten mussten. Nachdem keiner der beiden Kandidaten nachgeben wollte, besann man sich, wie bei der Wahl Konons, auf einen dritten Kandidaten und beide Fraktionen erhoben am 15. Dezember 687 den Titularpriester von St. Susanna, Sergius, zum Nachfolger für Papst Konon.

Der neue Papst hatte die ganze Unterstützung der römischen Bevölkerung, die den Lateran stürmte und die Besetzer hinauswarf. Während Theodor seine Niederlage resignierte und Sergius akzeptierte, beharrte Paschalis auf seinen Anspruch und versuchte den Exarchen von Ravenna nach Rom zu holen, wobei er ihm eine erneute Zahlung von 100 Goldpfund versprach, wenn er kommen würde. Tatsächlich erschien der kaiserliche Statthalter auch in Rom, erklärte sich aber nun mit Sergius solidarisch und ließ Paschalis fallen (Die Zahlung der 100 Pfund Gold soll dann Sergius getätigt haben!).

Vollkommen hilf- und mittellos hörte Paschalis dennoch nicht auf sich mit seiner Situation unzufrieden zu geben und intrigierte, wo er nur konnte, gegen Papst Sergius bis er als Diakon abgesetzt, der Zauberei angeklagt und in ein Kloster verbannt wurde.

Dort starb er 692 vollkommen uneinsichtig und beharrte auf seinen Anspruch auf die Nachfolge Konons. Gegenpapst war er eigentlich nur wenige Monate. Die Tatsache, dass er niemals seinen Anspruch aufgab, oder gar zurücktrat, attestiert ihm jedoch ein mehrjähriges Pontifikat (687-692)