Paul Jostock
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Paul Jostock (* 1895 in Köwerich; † 1965 in Stuttgart) war ein katholischer Sozialwissenschaftler und neben Götz Briefs, Theodor Brauer, Gustav Gundlach, Franz H. Mueller, Heinrich Rommen und Oswald von Nell-Breuning und Mitglied des „Königswinterer Kreises“ am Königswinterer „Institut für Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung“.
Weil er das NS-Regime nicht unterstützen wollte (vielmehr war er in einigen Widerstandkreisen organisiert), und später wegen gesundheitlicher Probleme konnte er eine akademische Karriere nicht verwirklichen. Beruflich entwickelte er sich zum hochrangigen Statistiker und baute nach dem Krieg den Statistischen Landesdienst Baden-Württembergs auf.
Darüber hinaus schrieb er etliche sozialphilosophische Werke, in denen er sowohl Kapitalismus wie auch Sozialismus und Kollektivismus aufs Schärfste kritisiert und entwickelte einen eigenständigen Weg für soziale Reformen, basierend auf Solidarität, Subsidarität und einem christlichen Menschenbild. Besonders lag ihm die Gestaltung menschenwürdiger Lebensumstände für Familien am Herzen.
[Bearbeiten] Zeittafel
- 1895: wird Paul Jostock als ältester Sohn der Eheleute Peter Jostock und Katharina Regnery in Köwerich geboren
- 1925: Promotion in Freiburg bei Götz Briefs zum Dr. rer. pol.
- 1927: Eintritt in den Dienst des Deutschen Statistischen Reichsamtes.
- 1944: Kurz vor seiner Bombenverschüttung im Mai fand eine geheime Besprechung von Widerstandskämpfern des 20. Juli in seiner Wohnung statt
- 1945-1952: Direktor des Karlsruher Statistischen (Landes)Amtes
- 1946-1952: in Personalunion Direktor des Statistischen Landesamts des ehemaligen Bundeslandes Württemberg-Baden
- 1953-1961: Präsident des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg
- 1962: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
- 1963: Ernennung zum Ehrenbürger von Köwerich
- 1965: Kulturpreis des Deutschen Gewerkschaftsbundes
[Bearbeiten] Veröffentlichungen
- 1927: Dissertation Die Zukunft des Kapitalismus in der sozialwissenschaftlichen Literatur
- 1928: Der Ausgang des Kapitalismus. Ideengeschichte seiner Überwindung
- 1932: Der deutsche Katholizismus und die Überwindung des Kapitalismus. Eine ideengeschichtliche Skizze
- 1941: Die Berechnung des Volkseinkommens und ihr Erkenntniswert
- 1946: Grundzüge der Soziallehre und der Sozialreform“, “ Das Proletariat. Die grosse soziale Wunde unserer Zeit
- 1948: Die Sozialen Rundschreiben: 1. Papst Leo XIII Über die Arbeiterfrage 2. Papst Pius IX Über die gesellschaftliche Ordnung erscheinen, mit Erläuterungen von Paul Jostock.
- 1955: Das Sozialprodukt und seine Verteilung
- 2006: die Grundzüge der Soziallehre und der Sozialreform werden neu herausgegeben von Kirstin Zeyer
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.kirstin-zeyer.de/interessindex.htm
- http://www.koewerich.com/1300-symposium.htm
- http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Programme/a_Familienpolitik/s_845.html
- http://web.uni-bamberg.de/sowi/europastudien/vortrag.htm
- http://library.fes.de/gmh/main/pdf-files/gmh/1965/1965-09-a-513.pdf
- http://www.koakta.de
Personendaten | |
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NAME | Jostock, Paul |
KURZBESCHREIBUNG | katholischer Sozialwissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 1895 |
GEBURTSORT | Köwerich |
STERBEDATUM | 1965 |
STERBEORT | Stuttgart |