Benutzer:PeterGuhl/Kock-Stiftung
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Hans Kock muß zu den bedeutendsten Künstlern unseres Landes überhaupt gezählt werden, in Deutschland ist er wohl einer der bedeutendste Bildhauer der Gegenwart. Und trotz seiner Studien- und Arbeitszeiten in Hamburg und anderen Städten, hat er sich seine enge persönliche und künstlerische Bindung an Schleswig-Holstein, Kiel und Schilksee erhalten. Mit der Hans-Kock-Stiftung
Skulpturenpark auf Gut Seekamp kehrte er dorthin zurück, wo sein Frau Anna, geb. Olde, aufgewachsen ist und ihr Großvater seine erfolgreichste künstlerische Epoche gehabt hat. Seit dem 20.4. 1995 weist an der Fördestraße kurz vor der Kreuzung Schilkseer und Fördestraße ein Schild auf die Hans-Kock-Stiftung hin.
Mit dem Kriegstod der beiden Olde-Söhne Joachim und Otto war im Grunde genommen der Niedergang des Hofes Seekamp vorbestimmt. Hans Olde, der Jüngere, war noch weniger an der Landwirtschaft interessiert als sein Vater, der Verkauf des Hofes Seekamps an die Stadt Kiel nur allzu verständlich, wenn auch wohl nicht alle Angehörigen der Familie über diesen Punkt einer Meinung waren. Zunächst erlebte Seekamp unter der Leitung der Stadt Kiel etwas so Bedeutsames und Richtungsweisendes wie die Kinderrepublik von 1927, und immerhin blieb es bei der landwirtschaftlichen Ausrichtung des Hofes bis zum Jahre 1972 . Dann aber ging es schnell bergab, die Gebäude wurden als Baustofflager und für überwinternde Segelboote genutzt und verfielen zusehends. Das Jahr 1987 brachte die Vision einer kulturellen Nutzung dessen, was noch da war. Vieles war schon verloren oder kaum zu retten, aber das, was noch übrig blieb, bildete den Hintergrund für eine Idee. Jahre hat es gedauert, bis 1993 der Skulpturenpark entstanden war und die ersten Veranstaltungen eröffnet werden konnten. Hans Kock und seine Frau Anna, die ältere Tochter von Hans Olde, d.J., hatten große Teile ihres Privatvermögen in eine Stiftung eingebracht, Sponsoren hatten geholfen, die von der Stadt gepachteten und renovierungsbedürftigen Häuser herzurichten, und die Schriftstellerin Bärbel Reetz hatte Ideen und Ausführung für den Beginn einer Veranstaltungsreihe besonderer Art geliefert: Literatur, Musik und Historisches zusammenführende Abende im restaurierten ehemaligen Pferdestall, der seine Fenster dem wenige Jahre zuvor abgerissenen alten Kuhhaus zu verdanken hat. Ein spartanisch eingerichteter Raum mit Steinfußboden und einfachen Klappstühlen war so entstanden, ein zurückhaltendes unaufdringliches Ambiente, optimal als Rahmen für die geplanten Veranstaltungen geeignet.
Es entstanden kleine, aber feine Veranstaltungen, ohne Schickeria, für Kenner und immer mit Bezug zu Schilksee und Seekamp. Im ersten Jahr drehte es sich um Hans Olde und Klaus Groth, der wiederholt von Olde porträtiert wurde und mehrfach auf Seekamp zu Besuch kam, sowie Johannes Brahms, dessen Musik gerne auf Seekamp gespielt worden war und der als Freund von Klaus Groth viele von dessen Werken vertont hatte. Nach langen Jahren wurde auf Seekamp wieder (öffentlich) „gebrahmst", um einen Ausdruck aus Oldescher Zeit aufzugreifen. Dazu konnte man überwiegend bisher unveröffentlichte Briefe und Aufzeichnungen, vorgetragen von Kieler Schauspielern, kennenlernen.
Im Programm zur ersten Veranstaltung über Hans Olde und Klaus Groth am 3. September 1993 im Seekamper Pferdestall ließ Bärbel Reetz den Maler aus einem Brief an dessen Frau Margarethe zitieren:
„... als ich Abschied von dem lieben großen alten Herrn (Klaus Groth, Anm. der Verfasser) nahm, habe ich wirklich geheult, und er schloß´mich in seine Arme, küßte mich und sagte mir allerlei Liebes ..." und weiter „... ich habe ihn ungern scheiden sehen, denn ich habe ihn ... herzlich lieb gewonnen." Im zweiten Jahr stand Detlev von Liliencron, der preußische Dichter aus Kiel, im Mittelpunkt. Auch er war Gast bei den Oldes gewesen, war gezeichnet, gemalt und photographiert worden. Außerdem hatte er das Gedicht „Arger Morgen" am 28.8.1905 auf Oldes Hof in die Endfassung gebracht und mit dem bemerkenswerten Zusatz „Schloß Seekamp" plus Datum versehen. Vorgestellt auf den Veranstaltungen im Jahre 1994 wurden neben Gemälden, Grafiken und Fotos Briefe, Texte, Kommentare, die, zueinander in Beziehung gesetzt, ein selten lebendiges Bild von Ausschnitten aus dem Literatur- und Malereischaffen des letzten Jahrhunderts vermittelten. Während Schauspieler der Kieler Bühnen Texte, Werkausschnitte, Briefe oder dazu passende Stellen aus der Literatur über den Dichter und sein Werk vorlasen, konnte man in den Pausen zwischen den Rezitationen der Musik von Johannes Brahms und Max Reger lauschen.
Im Jahr 1994, in dem mutig nicht zwei, sondern sechs Veranstaltungen einschließlich des Vortrages eines französischen Liliencron-Experten sowie eine Ausstellung präsentiert wurden, lag der musikalische Schwerpunkt der Darbietungen unter anderem bei der Harfe. „War das schön!" konnte man Hans Kock in der Pause einer der Abende sagen hören. Und wer wollte ihm nicht beipflichten. Die Veranstaltungen waren zwar nicht wie die zwei im ersten Jahr ausverkauft, doch gut besucht. Bärbel Reetz hatte nicht nur Mut bewiesen, sondern auch eine glückliche Hand in der Kombination mehrerer Kunstrichtungen zu einer harmonischen Gesamtkomposition. Ein seltener Kunstgenuß und dann noch in engem Bezug zur Geschichte „unseres" Schilksee! Daß der Pferdestall bei den Veranstaltungen ungeheizt ist - früher wärmten die Pferde das Gebäude - und die Stühle nicht gerade ein Muster an Bequemlichkeit sind, stört nicht nur nicht, sondern schärft vielleicht sogar den Sinn für das Besondere dessen, was geboten wird.
Im Jahr 1995 stand noch mehr auf dem Programm: Nietzsche, der einst von Hans Olde porträtiert wurde, und Hans Olde, d. J. und Schwiegervater von Hans Kock, dessen Geburtstag sich 1995 zum hundertsten Male jährte. Dazu kam der Start dessen, was Hans Kock als eine Art Gegenpol zur Beschränkung der Präsentationen im Skulpturenpark wie im Gutshaus auf seine Werke geplant hatte: die Vorstellung und Förderung junger Bildhauer. Als erste junge bildhauerisch tätige Künstlerin wurde auf Seekamp im Juni 1995 die in Eutin geborene Bildhauerin Almut Heer mit Objekten aus 13 Jahren Tätigkeit dem sachkundigen Publikum präsentiert. Doch auch die Themen in Zusammenhang mit Seekamp-Schilksee fanden ihre Fortsetzung. 1996 ging es um Hans Kocks Porträts von Martin Heidegger und 1997 das Schaffen von Karl-Friedrich Gotsch aus Pries, dessen Seekamper Bilder im Mittelpunkt standen. 1998 staunte das Publikum über die enge Beziehung des Malers Harald Duwe zu Seekamp und im Jahr.
Übersicht über die wichtigsten bisherigen Veranstaltungen
1993 Hans Olde, Klaus Groth und Johannes Brahms 1994 Detlev von Liliencron 1995 Almut Heer - Skulptur und Gesicht 1995 Friedrich Nietzsche 1995 Hans Olde der Jüngere 1895 - 1987 1996 Hans Kock - Skulptur und Zeichnung 1997 Hans Kock und Heidegger 1997 Friedrich Karl Gotsch und Seekamp 1998 Harald Duwe und Seekamp 1999 Ellen Sturm - Skulpturen und Bilder 2000 Anna Kock (gest. 1999) und Seekamp 2001 Hans Kock - Skulpturen und Zeichnungen 2002 keine Veranstaltung 2003 Thomas Bernhard: Am Ziel sowie Kunst und Provokation, Werkstattgespräch 2004 Internationaler Museumstag 16. Mai: Kunstbegegnungen aus der Arbeitswelt des Bildhauers Hans Kock 2005 Silke Silkeborg Malerei und Zeichnung 2006 Internationale Museumsnacht und internationaler Museumstag
Weblinks