Diskussion:Peter Strasser
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[Bearbeiten] Flugzeugträger B
Auch wenn viele Leute behaupten, der Flugzeugträger B der Kriegsmarine wäre nach Peter Strasser benannt worden, so ist das nicht korrekt. Die Kriegsmarine hat Schiffe niemals vor ihrem Stapellauf benannt, und der Name Peter Strasser für den Flugzeugträger B ist eine reine Vermutung. Ich habe daher den entsprechenden Punkt unter 'Verschiedenes' gelöscht. Ulsterman 14:51, 28. Dez. 2006 (CET)
[Bearbeiten] Ort des Todes
Im Artikel ist "Wells" als Ort seines Todes Angegeben. Der Link verweist jedoch nur auf die Begriffserklärung Wells. Ist hier das englische Wels gemeint, oder eines der vielen amerikanischen Orte? Der Link sollte auf den ensprechenden Ort geändert werden. --Oliver Tölkes 15:24, 27. Jul 2006 (CEST)
Habe es korrigiert. England ist natürlich richtig, steht ja im Artikel ... --89.58.22.70 18:32, 27. Jul 2006 (CEST)
[Bearbeiten] Lebenslauf von Peter Strasser
Peter Strasser wurde am 1.April 1876 als Sohn des Bruchsaler ( Bruchsal bei Karlsruhe)Unternehmers August Strasser geboren und besuchte von 1885 bis 1894 das Bruchsaler Gymnasium und legte als einer der besten Schüler seiner Kalsse das Abitur ab. Sein Vater betrieb zusammen mit Karl Federbusch das Kalkwerk "Strasser&Federbusch" im Bruchsaler Gewann"Rohrbach". Strasser Junior trat 1894 als Seekadett in die Marine ein, war 1897 an Bord des Kanonenbootes "Phanter" bei der Besetzung der chinesischen Provinz Kiautscho dabei und die folgenden zwei Jahre als Artillerieoffizier auf zwei Kriegsschiffen eingesetzt. 1911 wurde Peter Strasser als Artillerie-Referent für weitere zwei Jahre ins Reichsmarineamt in Wilhelmshafen berufen und zum Korvettenkapitän befördert. Nachdem der aufstrebende Marineoffizier im September 1913 mit der Leitung des Marine-Luftschiff-Detachements betraut wurde, bildete der legendäre Luftschiffkapitän Ernst Lehmann Peter Strasser zum Zeppelinführer aus. Während dieser Phase entwickelte Peter Strasser die Idee der Zeppelingeschwader. Die Luftschiffe eröffneten seinerzeit die Möglichkeit, der Marine unschätzbare Dienste als Aufklärungsmittel über der endlosen See zu erweisen, wie sie landgestützte Flugzeuge wegen ihrer beschränkten Reichweite damals nicht imstande waren zu leisten. Desweiteren konnten Zeppeline größere Lasten tragen und diese über große Distanzen transportieren. Strasser sah in dieser Eigenschaft die Chance, mittels Bomben den Krieg ins Hinterland des Gegners zu verlagern. Zeppeline, in Geschwaderstärke eingesetzt, konnten auf diese Weise zu einer wirksamen Waffe gegen das Herz des Gegners werden - gegen seine Rüstungsindustrie. Die Idee des Fernluftkrieges war geboren.
Am 1. August 1914, als der Erste Weltkrieg ausbrach, wurde der Bruchsaler zum Kommandeur der Marine-Luftschiffabteilung ernannt.Er verlangte im Januar 1915 vom Chef des Admiralstabes, Reinhard Scheer, die Aufnahme von Bombenangriffen durch die Marineluftschiffe auf England. Am 10 Januar 1915 wurden diese vom deutschen Kaiser genehmigt und schon drei Tage später fielen die ersten Zeppelinbomben auf Yarmouth, Cromer und Kingslynn in Ostengland. London wurde erstmals am 31. März 1915 von Bomben getroffen.
Am 15. Januar 1916 führte der Bruchsaler an Bord von L-16 den ersten Geschwaderangriff von neun Luftschiffen gegen Sheffield, Nottinham, Derby und Manchester. Nach seiner Ernennung zum "Führer der Luftschiffe" und Beförderung zum Fregattenkapitän wurde Peter Strasser am 4. September 1917 von Admiral Scheer in Alhorn mit dem "Pour-le-merite"-Orden ausgezeichnet.
Insgesamt schickte Peter Strasser seine Luftschiffe bis 1918 zu 199 Angriffen nach England. Die Zeppeline absolvierten ausserdem mehr als 1000 Aufklärungsfahrten.
Bei den 199 Luftangriffen - 25 davon waren Geschwaderangriffe mit bis zu zehn Zeppelinen - gingen insgesamt 54 der 76 Marine - Luftschiffe durch Abschuß oder Unfälle verloren. Mehr als 40 Prozent der Besatzungen waren gefallen. Strassers Luftschiffe hatten dabei 306 Tonnen Bomben auf England abgeworfen. 498 Zivilisten und 58 Soldaten getötet sowie 1236 Zivilisten und 121 Soldaten verletzt.
30 Meilen vor der Küste Norfolks lag am Abend des 5. August 1918 das Leman-Tail-Feuerschiff. Um 20.10 Uhr sichtete die Besatzung fünf deutsche Zeppeline, die mit Westkurs über die Nordsee herüber auf die britische Insel zusteuerten. Die Meldung ging an Commodore Ellison in Lowestoft, der die örtliche Luftverteidigung in Great Yarmouth zur Abwehr des bevorstehneden Bombenangriffs alarmierte. Major Robert leckie, Chef der 228. Staffel, war an diesem Abend auf der Seefliegerstation Great Yarmouth der Offizier vom Dienst, als er Ellisons Anruf erhielt. In aller Eile telefonierte Leckie seine Piloten zusammen. Der erste, der eintraf, war Major Egbert Cadbury und das einzig verfügbare Flugzeug war eine schon etwas klapprige Airco DH 4. In freundschaftlichen Wettrennen zum Pilotensitz schlug Cadbury dann Leckie, der somit in den Stand des Bordschützen hinter Cadbury klettern musste.
Als der Doppeldecker um 21.45 Uhr von der Graspiste abhob, stiegen von den Flugplätzen Burgh Castle und Covehithe weitere 14 Maschinen auf, um die deutschen Luftschiffe abzufangen. Nachdem Cadbury und Leckie auf 5200 Meter Höhe gestiegen waren, sichteten sie im schwindenden Licht des Sommerabends drei der fünf Luftschiffe, die bereits kurz vor der englischen Ostküste bei Cromer fuhren. Major Cadbury flog in Position unter einen der Zeppeline - unter L-70, das Luftschiff des Kapitänleutnants von Lossnitzer, das vom Marineluftschiffhafen Nordholz zusammen mit den Zeppelinen L-53, L-56, L-63 und L-65 zu einem Geschwaderangriff gestartet waren. An Bord von L-70 befand sich der Bruchsaler Fregattenkapitän Peter Strasser, Führer des Geschwaderangriffs und Kommadeur der Luftschiffabteilung der kaiserlichen Kriegsmarine.
In seiner Rolle als Bordschütze hatte Major Leckie eine Trommel Brandmunition in sein Lewis-Maschinengewehr eingesetzt. Nach zwei Feuerstößen in den gigantischen Rumpf des Zeppelins fing das mit Wasserstoff gefüllte Luftschiff Feuer. 45 Sekunden später sackte L-70 über das Heck ab und stürzte als glühender Feuerball aus fünf Kilometer Höhe ab. Das Wrack versank vor Wells on Sea in den Fluten der Nordsee.
Aus dem Buch " Als der Himmel Feuer spie" von Peter Huber