Philharmonischer Chor Berlin
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Philharmonischer Chor Berlin | |
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http://www.philharmonischer-chor.de | |
Sitz: | Berlin / Deutschland |
Gründung: | 1882 |
Gattung: | Gemischter Chor |
Gründer: | Siegfried Ochs |
Leiter/-in: | Jörg-Peter Weigle |
Stimmen: | 102 (SATB) |
Der Philharmonische Chor Berlin wurde 1882 von Siegfried Ochs als 'Siegfried Ochs'scher Gesangsverein' gegründet, der 1886 sein erstes eigenständiges Konzert mit dem Berliner Philharmonischen Orchester (heute Berliner Philharmoniker) veranstaltete und sich 1887 in Philharmonischer Chor Berlin umbenannte.
Nach 37 Jahren unter der Prägung von Ochs übernahm von 1929 bis 1933 Otto Klemperer die künstlerische Leitung des Chores. Es folgten Carl Schuricht (bis 1935), Günther Ramin (bis 1945) und von 1945 bis zu seinem Tod im Jahr 1981 der Komponist und Dirigent Hans Chemin-Petit. Von 1982 bis 2002 stand der Chor unter der Leitung von Uwe Gronostay.
Seit 2003 ist Jörg-Peter Weigle künsterlischer Leiter des Philharmonischen Chors Berlin.
[Bearbeiten] Künstlerische Ausrichtung
Der Philharmonische Chor Berlin, einer der renommiertesten und traditionsreichsten Oratorienchöre Deutschlands, ist seit seiner Gründung dem Gesamtspektrum der Oratorienliteratur verpflichtet. Neben Standardwerken der Chormusik bringt er auch regelmäßig Unbekanntes oder Neues zur Aufführung. Zahlreiche Werke, die heute zur Standardliteratur zu zählen sind, wurden durch den Philharmonischen Chor Berlin ur- oder für Deutschland erstaufgeführt, so zum Beispiel Anton Bruckners „Te Deum“, „Das klagende Lied“ von Gustav Mahler, „Der Feuerreiter“ von Hugo Wolf und „Das Unaufhörliche“ von Paul Hindemith.
Daneben bringt der Chor auch vergessene Werke zur Wiederaufführung. So fand 1912 unter Siegfried Ochs eine Aufführung von Johann Sebastian Bachs Matthäuspassion statt, die das Werk seit dem Tod des Komponisten zum erstenmal wieder ungekürzt darbot. Im Jahr 2003 führte der Chor unter Jörg-Peter Weigle nach über 50 Jahren wieder das Oratorium „Ruth“ (1908) von Georg Schumann auf.
Seit 1963 die neue Philharmonie eröffnet wurde, singt der Philharmonische Chor Berlin regelmäßig in diesem Haus. Er hat zurzeit 102 aktive Mitglieder.
[Bearbeiten] Literatur
'Tradition ohne Schlendrian'. 100 Jahre Philharmonischer Chor Berlin. 1882-1982. Hg. von Marianne Buder und Dorette Gonschorek. Berlin: Stapp Verlag 1982.