Pierre Paul Prud'hon
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Pierre Paul Prud'hon, gelegentl. Pierre Paul Prudhon (* 4. April 1758 in Cluny; † 14. Februar 1823 in Paris).
Prud'hon wurde in Dijon Schüler des Malers François Desvoges. Nach seiner Ausbildung dort ließ sich Prud'hon in Paris als freischaffender Künstler nieder und spezialisierte sich auf Porträts. Auf Anregung seines Lehrer Desvoges ging Prud'hon 1782 für sechs Jahre nach Italien. Die meiste Zeit davon wirkte und lebte er in Rom. Dort studierte er die antiken Künstler und die des 16. Jahrhunderts; nach eigenen Aussagen beeinflusste ihn davon Correggio am meisten.
1788 kehrte er nach Paris zurück und ließ sich dort wieder als Künstler nieder. Während der Französischen Revolution fristete Prud'hon ziemlich armselig sein Leben. Für Politik interessierte er sich nicht und geschäftstüchtig war er auch nicht. Während dieser Jahre heiratete er und hatte mit seiner Ehefrau fünf Kinder.
Erst 1799 gelang es ihm, bei einer Ausstellung des Pariser Salons teilzunehmen und mit einer ausgestellten Zeichnung die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Dies bewirkte noch während der Ausstellung den Auftrag, im Louvre einen Saal mit einem Deckengemälde (Jupiter und Diana) zu gestalten.
1800 kam die Malerin Constance Mayer als Schülerin in sein Atelier. Zu dieser Zeit war Prud'hons Ehefrau bereits wegen „skandalösen Verhaltens“ in eine geschlossene Anstalt eingewiesen worden. Nach kurzer Zeit wurde aus seiner Schülerin seine Geliebte. Sie kümmerte sich um Prud'hons Kinder, finanzierte ihn und knüpfte wichtige Kontakte an den Kaiserhof. Als Prud'hon 1805 Kaiserin Joséphine malte, war dies allein seiner Geliebte zu verdanken. Auch die Vermittlung Prud'hons als Zeichenlehrer von Marie-Louise leitete sie in die Wege.
Dadurch wollte „tout Paris“ von Prud'hon gemalt werden. Heute ist die Zuordnung der Werke immer noch nicht einfach, da Mayers Werke oftmals unter dem Namen Prud'hons verkauft wurden, um einen vielfach höheren Preis zu erzielen.
1816 nahm ihn die Kunstakademie in Paris als Mitglied auf. Zu dieser Zeit hatte Prud'hon bereits an der Sorbonne eine geräumige Wohnung mit einem großzügigem Atelier zur Verfügung gestellt bekommen. Um den Schein zu wahren, bewirkte er als Lehrer, dass seine „Schülerin“ Constance Mayer im gleichen Stockwerk eine eigene Wohnung (ebenfalls mit einem Atelier) beziehen konnte.
Es wird sich wohl nicht mehr zweifelsfrei klären lassen, warum 1821 Constance Mayer Selbstmord beging. Die Spekulationen reichen von einem gebrochenem Heiratsversprechen bis hin zu künstlerischen Selbstzweifeln. Es ist nur gesichert, dass sie sich am 26. Mai 1821 gegen 11 Uhr vormittags von ihrer Schülerin Sophie Duprat verabschiedete, um sich kurz darauf in ihrem Atelier die Kehle durchzuschneiden.
Prud'hon stellte im darauffolgendem Jahr in der Ausstellung des Pariser Salons von 1822 eine bemerkenswerte Retrospektive von Constance Mayers Werken der Öffentlichkeit vor und starb im Alter von 65 Jahren am 16. Februar 1823 in Paris an gebrochenem Herzen.
Seine Bedeutung liegt darin, dass er im Gegensatz zu Jacques Louis David das rein malerische Element und die Wirkung des Lichts betonte.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Jupiter und Diana
- Entführung Psyches durch Zephyr
- Gerechtigkeit und Rache, den Verbrecher verfolgend
- Der im Baum schaukelnde Zephyr
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Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel soweit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. |
Personendaten | |
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NAME | Prud'hon, Pierre Paul |
ALTERNATIVNAMEN | Prudhon, Pierre Paul |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Maler |
GEBURTSDATUM | 4. April 1758 |
GEBURTSORT | Cluny |
STERBEDATUM | 14. Februar 1823 |
STERBEORT | Paris |