Plakat
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie


Ein Plakat (von lat. placere „gefallen“) ist ein großer bedruckter Papierbogen, der an einer Plakatwand oder anderen geeigneten Flächen angebracht wird, eine hängende Plane oder ein Schild.
Plakate werden häufig als Informationsträger für Gruppen eingesetzt, die ihr Anliegen mitzuteilen suchen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Textplakate
Plakate mit reinem Text haben eine lange Geschichte: sie annoncierten Shakespeares Schauspiele. Jahrhunderte lang informierten sie die Bürger über regierungsamtliche Beschlüsse.
[Bearbeiten] Farbplakate
Die große Revolution der Plakatgestaltung setzte mit der Farblithographie ein, die einen preiswerten Plakatdruck in verschiedenen Farben ermöglichte. Diese Technik wurde in Frankreich entwickelt und verbreitete sich in den 1890ern in ganz Europa.
[Bearbeiten] Bildplakate
Jules Chéret gilt als Begründer des Bildplakats. Später werden fotographische Bildplakate als Poster sehr berühmt. Sie reichen dann vom Starschnitt bis zum Fußballspielerposter. Auch in der Werbung fanden sie Verwendung auf Plakatwänden oder Littfaßsäulen.
[Bearbeiten] Plakatkunst - Kunst und Plakat
1884 findet in Frankreich die erste Plakataustellung statt. Zahlreiche bekannte Künstler betätigten sich zu dieser Zeit als Plakatentwerfer, allen voran Henri de Toulouse-Lautrec.
Viele Plakate haben einen hohen künstlerischen Wert und sind zu begehrten Sammelobjekten geworden. Später lösten künstlerische Plakate erhebliche Skandale aus. In den 1960er machten die Pop-Art und die Protestbewegung des Westens ausgiebig vom Plakat Gebrauch. Dazu zählen Messeplakate aus aller Welt.
[Bearbeiten] Propagandaplakate
Während des Ersten und Zweiten Weltkrieges spielten Propagandaplakate bei der Schaffung des Feindbildes eine verhängnisvolle Rolle.
Auch die Filmindustrie entdeckte rasch das Potenzial durch den Plakateinsatz bei der Werbung. So ist das Sammeln von Filmplakaten ein verbreitetes Hobby geworden.
[Bearbeiten] Etymologie
Plakat - Wortherkunft: niederländisch » plakkaat « aus dem französischem » placard « zu » placa bzw. plaque « für » Platte, Täfelchen « aus » plaquer « für » mörteln, furnieren « aus » placken « für » ankleben, flicken.
[Bearbeiten] Literatur
- Deiters, Franz-Josef: Bilder ohne Rahmen - Zur Rhetorik des Plakats. In: Knape, Joachim (Hrsg.): Medienrhetorik. Tübingen: Attempto Verlag, 2005, S. 81-112. ISBN 3-89308-370-7
- Denscher, Bernhard: Tagebuch der Strasse, Wien: Österreichischer Bundesverlag, 1981. ISBN 3-215-04576-1
- Kamps, Johannes: Plakat. Tübingen: Max Niemeyer Verlag, 1999. ISBN 3-484-37105-6
- Plakatkunst. Von Toulouse-Lautrec bis Benetton, Herausgeber: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Hamburg 1994, ISBN 3-89466-092-9
[Bearbeiten] Weblinks
- Plakatsammlung des MAK-Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst
- Das Plakat – Plattform für Kunst, Kultur und Gesellschaft
- Das Plakat - Kunst und Propaganda im Spanischen Bürgerkrieg
- Kunst! Kommerz! Visionen! - Deutsche Plakate 1888-1933
- Plakatsammlung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek
- Postersammlung der Library of Congress
- Sammlung von 8000 Zirkuspostern
- Umweltplakate am Oberrhein