Plattenreduktion
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Plattenreduktion wird in der Astronomie und Geodäsie der Vorgang bezeichnet, mit der Messungen auf einer fotografischen Platte in das System der Sternkoordinaten umgerechnet wird.
Bei dieser Transformation von Bildkoordinaten (x, y) in Rektaszension und Deklination (α, δ) werden sog. Anschluss-Sterne verwendet, deren Koordinaten schon genau bekannt sind.
Bei der Transformation können - eine entsprechende Zahl bekannter Sterne und Transformationsparameter vorausgesetzt - auch Effekte von optischer Verzeichnung, eventueller Plattenschiefe, kleiner Verzerrungen (etwa bei Filmen statt Platten) und die differenzielle Refraktion modelliert bzw. beseitigt werden.
Diese vor über 100 Jahren entwickelten astrometrischen Methoden wurden in letzter Zeit auf die Möglichkeiten der EDV und der Raumfahrt erweitert - z.B. bei der Abbildung gekrümmter Flächen (Planeten) auf die Bildebene - und auf neue elektro-optische Methoden wie CCD.
Ähnliche Reduktionen werden in der Photogrammetrie angewandt, wo terrestrische Passpunkte die Rolle der Sterne übernehmen.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Astrometrie, Asteroid, Bahnbestimmung, Sternhaufen, Satellitengeodäsie, Digitale Fotografie
- Rektaszension, Deklination, Sternkatalog,
- Ähnlichkeits-, Koordinatentransformation, Projektion, systematische Fehler
- Albert Schödlbauer, Geodätische Astronomie (640 Seiten, 562ff). Verlag de Gruyter, Berlin u.New York 2000.