Polarisation der Aufmerksamkeit
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Polarisation der Aufmerksamkeit (auch: Montessori-Phänomen) ist ein Begriff aus der Pädagogik, der von Maria Montessori eingeführt wurde. Er bezeichnet die selbstvergessene, spielerisch explorative Tätigkeit des Kindes mit didaktischen Materialien, Farben und Formen etc. (ein Kind sollte in so einem Zustand nicht gestört werden). Verwandte Konzepte haben u.a. Kurt Hahn und Mihaly Csikszentmihalyi entwickelt.
Eine Polarisation der Aufmerksamkeit kann beispielsweise bei Kindern beobachtet werden, die ganz in ihrem Tun versunken Bauklötze mit einfachen geometrischen Formen (Dreieck, Kreis, Quadrat u.ä.) durch passende Löcher in den Deckel einer Spielkiste stecken. Oder Wasser von einem Gefäss in ein anderes umgießen. Jedes Kind polarisiert sich auf den Bereich hin, der es gerade am meisten interessiert, und kann sich dabei für erstaunlich lange Zeit völlig von seiner Umwelt abschotten. Vergleichbare Versunkenheit findet sich auch bei Erwachsenen, besonders deutlich beim Lesen von Büchern, beim Lösen abstrakter Problemstellungen (Mathematik, Schach), aber auch bei gärtnerischen, handwerklichen und allgemein gestalterischen Tätigkeiten.,