Polemologie
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Bei der Polemologie (griech. polemos - Krieg, Streit) oder Kriegssoziologie handelt es sich um das soziologische Studium des Krieges. Untersucht werden insbesondere Gründe für die Entstehung von Kriegen, der soziale Wandel im Krieg sowie die Konsequenzen von Kriegen auf sozialer, wirtschaftlicher, demographischer und ideologischer Ebene.
Der Begriff wurde erstmals 1945 von dem französischen Soziologen Gaston Bouthoul verwendet, "Soziologie des Krieges" erscheint als Titel bereits 1929 bei Rudolf Steinmetz. Die Polemologie als wissenschaftlicher Fachbereich arbeitet heute interdisziplinär über die Fachrichtungen Soziologie, Politologie, Volkswirtschaft und Sozialpsychologie hinweg.
Die Kriegsforschung kann als "logisches Gegenstück" zur Friedensforschung angesehen werden. Sie ist eng verwandt mit der Konfliktforschung, die aber in ihren Fragestellungen viel weiter ausgreift.
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[Bearbeiten] Problematik der Kriegssoziologie
Die beträchtlichen organisatorischen, religiösen, wirtschaftlichen, politischen und psychologischen Folgen von Kriegen sind schwierig genug zu erfassen. Wenn es jedoch darum geht, die Entstehung von Kriegen zu erforschen, die Gründe, die zum Krieg führen, die verschiedenen Formen, die Kriege annehmen können, usw., werden interdisziplinäre Untersuchungen unabweislich. Die Verschiedenheit der Gesellschaften und der Kulturen, die mannigfaltigen Arten der Kriegsführung, erzwingen geradezu eine Interdisziplinäre Annäherung an das Thema.
Auch die Erschaffung dieses relativ jungen Fachbereichs, der sich mit dem Krieg befasst, konnte bis heute nicht dazu führen, Kriege neutral als historische, soziologische oder ideologische Tatsache zu behandeln.
[Bearbeiten] Verwandte Themen
- Militärsoziologie, Konfliktsoziologie, Konfliktforschung, Machologie
- Friedensforschung, Militärwissenschaft
- Guerilla
[Bearbeiten] Literatur
- Rudolf Steinmetz: Soziologie des Krieges. 1929.
- Gaston Bouthoul: Traité de polémologie: Sociologie des guerres. Payot. Paris, 1991. ISBN 222888362X
[Bearbeiten] Weblinks
- Besprechung von Kenneth N. Waltz "Man, State, and War" - interessanter Einblick in die Polemologie