Politikmanagement
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Begriff des Politikmanagement stammt aus der Politikwissenschaft und steht für die Verbindung aus der Steuerbarkeit des politischen Systems auf der einen Seite, und der Steuerungsfähigkeit politischer Entscheider auf der anderen Seite. Der Ursprung des Begriffes liegt in den Wörtern "manus" und "agere", wodurch die Steuerungs- und Gestaltungsfunktionen des Politikmanagement unterstrichen werden. Trotz des Wortanhangs "Management" handelt es sich im Politikmanagement nicht orginär um eine ökonomische Funktion, da die Anwendung und Steuerung in einem politischen System anderen Sachrationalitäten unterliegen. So betont die politikwissenschaftliche Forschung die komplexe Verflechtung des Politikmanagements innherhalb von Sach- und Machtfragen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Steuerungsformen
Im Politikmanagement lässt sich zwischen drei Steuerungsformen unterscheiden.
Direkte Steuerung:
- Dominanz der übergeordneten Steuerungsinstanzen
- Zielsetzung durch die Steuerungsinstanz gegenüber den Steuerungsadressaten
Indirekte Steuerung:
- Steuerungsinstanz agiert primär durch Rahmensetzung
- Spielraum der Steuerungsadressaten, diesen Rahmen auszugestalten
Selbstkoordination:
- Mehrere souveräne Akteure ohne übergeordnete Steurungsinstanz
- Gemeinsames Erzielen von Steuerungsergebnissen
[Bearbeiten] Politische Führung
Die Untersuchung von politischen Führungsstilen, oder auch Leadership Forschung genannt, nimmt einen wichtigen Stellenwert im Politikmanagement ein. Denn Veränderungen in der politischen Kommunikation benötigen in Wahlkampfzeiten neue Strategien um Wähler zu mobilisieren, im politischen Alltag müssen aus unterschiedlichen Interessenlagen Mehrheiten organisiert werden. Politische Führung lässt sich gliedern in persönliche Faktoren (Personality), politisch-institutionelle Faktoren (Institutions) und zeitlichbedingt-strukturelle Umnfeldfaktoren (Environment). Der Mix dieser Instrumenten charakterisiert den individuellen Führungsstil eines politischen Akteurs.
Für die politische Führung gelten drei Rationalitäten (nach: Korte/Fröhlich/Florack):
1. Sachrationalität: Wie kann eine sachgerechte und machtpolitisch sichernde Problemlösung aussehen?
2. Vermittlungsrationalität: Wie und mit wem muss die Lösung eines Problems vermittelt werden, um Mehrheiten zu organisieren?
3. Durchsetzungrationalität: Wie sieht der politische Prozess aus, in welchem die ausgehandelte Problemlösung durchgesetzt werden kann?
[Bearbeiten] Literatur
- Karl-Rudolf Korte; Manuel Fröhlich: Politik und Regieren in Deutschland, Strukturen, Prozesse, Entscheidungen. Schöningh/UTB, Paderborn u.a. 2006.
- Ludger Helms: Regierungsorganisation und politische Führung in Deutschland. VS Verlag, Wiesbaden 2005.
- Karl-Rudolf Korte; Gerhard Hirscher: Information und Entscheidung, Kommunikationsmanagement der politischen Führung. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2003.
- Marco Althaus; Michael Geffken; Sven Rawe: Handlexikon Public Affairs. Lit Verlag, Münster 2005.
- Svenja Falk; Dieter Rehfelder; Andrea Römmele; Martin Thunert : Handbuch Politikberatung. VS Verlag, Wiesbaden 2006.