Preußische S 7
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Mit S 7 bezeichneten die Preußischen Staatseisenbahnen vier verschiedene Bauarten von Schnellzuglokomotiven mit der Achsfolge 2'B1' (Atlantic) und Vierzylinder-Verbundtriebwerk.
[Bearbeiten] Bauarten de Glehn
Preußische S 7 (Bauart de Glehn) | |
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Technische Daten | |
Bauart | 2'B1' n4v |
Hersteller | Maschinenbaufabrik Grafenstaden |
Baujahr | ab 1902 |
Anzahl | 39 |
Läge über Puffer | k.A. |
Ø Treibrad | 1.980 mm |
Ø vorderes Laufrad | 1.000 mm |
Ø hinteres Laufrad | 1.250 mm |
Leistung | k.A. |
Höchstgeschwindigkeit | 110 km/h |
Kesselüberdruck | 137,3 N/cm² |
Zylinderdurchmesser | 340/560 mm |
Kolbenhub | 640 mm |
Rostfläche | 3,01 m² |
Verdampfungsheizfläche | 163,6 m² |
Überhitzerfläche | k.A. |
Achslast | 149,1 kN |
Lokreibungslast | 298,1 kN |
Lokdienstlast | 590,4 kN |
Die S 7 der Bauart de Glehn wurde in drei verschiedene Ausführungen gebaut, die sich vor allem darin unterschieden, daß die Feuerbüchse bei der einen relativ lang und zwischen die Rädern eingezogen war und bei den anderen beiden breiter war und vollständig hinter den Treibrädern lag. Bei ersterer Bauart hatte das Drehgestell einen Außenrahmen, bei den anderen beiden einen Innenrahmen.
Vor allem die erste Bauart sah wie viele Fahrzeuge der Maschinenbaufabrik Grafenstaden äußerlich den französischen Lokomotiven sehr ähnlich.
Insgesamt bezogen die Preußischen Staatseisenbahnen zwischen 1902 und 1904 79 Fahrzeuge dieser Bauarten. Keine der Lokomotiven wurde von der Deutschen Reichsbahn übernommen.
Die Fahrzeuge erhielten Schlepptender der Bauart 2'2' T 21,5.
[Bearbeiten] Bauart von Borries
Preußische S 7 (Bauart von Borries) | |
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Technische Daten | |
Bauart | 2'B1' n4v |
Hersteller | Hanomag |
Baujahr | ab 1902 |
Anzahl | 159 |
Läge über Puffer | 18.405 mm |
Ø Treibrad | 1.980 mm |
Ø vorderes Laufrad | 1.000 mm |
Ø hinteres Laufrad | 1.250 mm |
Leistung | k.A. |
Höchstgeschwindigkeit | 100/110 km/h (143 km/h) |
Kesselüberdruck | 137,3 N/cm² |
Zylinderdurchmesser | 2x360/560 mm |
Kolbenhub | 600 mm |
Rostfläche | 2,71 m² |
Verdampfungsheizfläche | 162,89 m² |
Überhitzerfläche | k.A. |
Achslast | 150,3 kN |
Lokreibungslast | 297,1 kN |
Lokdienstlast | 616,8 kN |
Bei der S 7 der Bauart von Borries befanden sich die Zylinder zwischen den Achsen des Drehgestells und wirkten gemeinsam auf die erste Kuppelachse. Der Rahmen stellte eine Kombination aus Blech- und Barrenrahmen dar. Der Umlauf lag relativ weit unten, und die Treibräder waren von einem gemeinsamen Radschutzkasten abgedeckt.
Die Maschinen dieser Bauart konnten besonders bei hoher Geschwindigkeit überzeugen. Bei Versuchsfahrten im Vergleich zu den 2'B2'-Versuchslokomotiven der Gattung S 9 erreichte eine S 7 136 km/h. Bei einer späteren Versuchsfahrt wurden sogar 143 km/h erreicht, womit die Lokomotiven knapp hinter der Badischen IId die zweitschnellste deutsche Atlantic-Bauart waren.
Trotz dieser Erfolge wurde keine Lokomotive dieser Bauart mehr von der Deutschen Reichsbahn übernommen; wie alle "Atlantics" hatten sie eine im Vergleich zur Leistung zu geringe Zugkraft.
Die Fahrzeuge erhielten wie die Bauarten de Glehn Schlepptender der Bauart 2'2' T 21,5.