Projektion (Mathematik)
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In der Mathematik ist eine Projektion oder ein Projektor eine idempotente lineare Abbildung eines Vektorraumes V in sich selbst.
Für jede Projektion P gilt per definitionem P2 = P. Eine Projektion kann nur die Eigenwerte 0 und 1 haben. Die Eigenräume sind
zum Eigenwert 0
zum Eigenwert 1.
Der gesamte Raum ist die direkte Summe dieser beiden Unterräume:
Die Abbildung P ist anschaulich gesprochen eine Parallelprojektion auf entlang
.
Ist P eine Projektion, so ist auch eine Projektion, und es gilt
[Bearbeiten] Projektionen und Komplemente
Ist V ein Vektorraum und U ein Unterraum, so gibt es im Allgemeinen viele Projektionen auf U, d.h. Projektionen, deren Bild U ist. Ist P eine Projektion mit Bild U, so ist ein Komplement zu U in V. Ist umgekehrt W ein Komplement von U in V, so ist die kanonische Abbildung
eine Projektion mit Bild U. Projektionen mit vorgegebenem Bild und Komplemente entsprechen einander also.
Ist insbesondere V ein endlichdimensionaler reeller oder komplexer Vektorraum mit einem positiv definiten Skalarprodukt, so gibt es zu jedem Unterraum U die Projektion entlang des orthogonalen Komplementes von U, welche orthogonale Projektion auf U genannt wird. Sie ist die eindeutig bestimmte Abbildung , für die
und
für alle gilt.
Ist V ein unendlichdimensionaler Hilbertraum, so gelten diese Aussagen entsprechend für abgeschlossene Unterräume U. Diese Aussage wird häufig auch als Projektionssatz bezeichnet.
[Bearbeiten] Beispiel
P sei die Abbildung der Ebene in sich, die durch die Matrix
beschrieben ist. Sie projiziert einen Vektor orthogonal auf die x-Achse.
Der Eigenraum zum Eigenwert 0 wird von , der Eigenraum zum Eigenwert 1 von
aufgespannt.
Der Projektor ist die Projektion auf die y-Achse.