Quempas
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Der Quempas ist eine Zusammenstellung von zwei lateinischen Weihnachtsliedern, nämlich "Quem pastores laudavere" und "Nunc angelorum gloria", zu denen meist eine Erweiterung ("Tropus") oder ein Refrain tritt.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die ältesten Quellen stammen aus dem 15. Jahrhundert; die einzelnen Lieder dürften älter sein, ebenso wohl auch der Brauch, dass in weihnachtlichen Gottesdiensten (Christmette, Christvesper oder Messe am Weihnachtstag) das erste Lied (manchmal auch das zweite) zeilenweise im Wechsel durch Schüler (solistisch und einstimmig) oder Schülerchöre (auch mehrstimmig) gesungen wurde, die in allen vier Ecken der Kirche aufgestellt waren ("Der Quempas geht um.").
Seit dem 16. Jahrhundert sind deutsche Fassungen belegt, am bekanntesten wurde diejenige bei Michael Praetorius, Musae Sioniae 1607, mit dem deutschen Text "Den die Hirten lobeten sehre". Der Brauch des Quempas-Singens schloss außer der ursprünglichen Liedkombination auch weitere Lieder ein und war an vielen Orten ein fester Bestandteil des Weihnachtsbrauchtums, sowohl im Gottesdienst als auch auf Straßen und Plätzen.
Heute wird das Quempas-Singen, regional unterschiedlich, zumeist nicht mehr am Weihnachtsmorgen, sondern an einem Samstagabend oder Sonntagmorgen in der späten Adventszeit ausgeführt.
1930 gaben Wilhelm Thomas, Karl Vötterle und Konrad Ameln eine Sammlung alter Weihnachtslieder unter dem Titel "Das Quempas-Heft" heraus (Bärenreiter-Verlag, Kassel, künstlerisch ausgestaltet von Helmuth Uhrig) und regten damit das Quempas-Singen neu an.
[Bearbeiten] Originaltext
Fassung bei Matthaeus Ludecus, Wittenberg 1598:
Quem pastores laudavere Quibus angeli dixere Absit vobis iam timere, Natus est rex gloriae.
Ad quem reges ambulabant, Aurum, Thus, Myrrham portabant, Immolabant haec sincere, Leoni victoriae.
Christo regi Deo nato Per Mariam nobis dato Merito resonat vere, Dulci cum melodia.
Exultemus cum Maria, In coelesti Hierarchia. Natum promat voce pia, Laus honor et gloria.
(Wörtlich: Den die Hirten lobten, welchen die Engel sagten: Fürchtet euch nicht, euch ist der König der Ehren geboren. Und die Könige kamen gegangen, brachten Gold, Weihrauch und Myrrhe, brachten es mit lauterem Sinn dem siegreichen Löwen zum Opfer dar. Für Christus, den König, aus Gott geboren, durch Maria uns gegeben, erklingt es wahrhaftig zu Recht mit süßem Gesang. Lasst uns jubeln mit Maria in der himmlischen Hierarchie. Den Neugeborenen erhebt mit frommer Stimme Lob, Ehre und Herrlichkeit.)
Konrad Ameln: „Quem pastores laudavere“. In: Jahrbuch für Liturigk und Hymnologie 11. Bd. 1966, S. 45-88, Faksimile Tafel VII.