Quintette du Hot Club de France
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Das Quintette du Hot Club de France wurde 1934 auf Anregung von Pierre Nourry und Charles Delauney vom Hot Club de France vom Gitarristen Django Reinhardt und dem Geiger Stéphane Grappelli gegründet. Es war das erste ausschließlich von Saiteninstrumentalisten besetztes Jazz-Ensemble. Neben Django Reinhardt und Grappelli wirkten noch Djangos Bruder Joseph sowie Roger Chaput bzw. Pierre "Baro" Ferret als weitere Gitarristen sowie Louis Vola als Bassist mit. Es kam hier erstmals im Jazz zur Arbeitsteilung von Solo- und Rhythmusgitarre. Die beiden Rhythmusgitarristen (J. Reinhardt/Chaput bzw. Ferret) hatten zugleich eine perkussive Funktion wahrzunehmen und "ersetzten" das Schlagzeug.
Dieses Quintett mit seinen ungewohnten Klangfarben wirkte erfolgreich und tourte durch weite Teile Europas. Von kleineren Umbesetzungen abgesehen blieb es bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 bestehen, den die Gruppe in Großbritannien erlebte. Da Grappelli bis Kriegsende in London blieb, wurde das Quintett (bei gleichem Namen) durch Reinhardt umgeformt: Hubert Rostaing trat mit seiner Klarinette an die Stelle der Violine. Zugleich wurde die Rhythmusgruppe mit der Besetzung Rhythmusgitarre (in der Regel Joseph Reinhardt), Bass und Schlagzeug relativ konventionell. Die Besetzung Violine, 3 Gitarren, Bass gilt aber bis heute als die typische "Hot Club"-Besetzung und hat ihre Nachfolger in vielen Ländern gefunden.