Rührende Komödie
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Rührende Komödie (comédie larmoyante) und bürgerliches Trauerspiel stellen zwei gleichzeitige Prozesse in der Literaturgeschichte dar, die eine ähnliche Wirkungsabsicht verfolgen. Beide Gattungen kritisieren die Ständeklausel. Diese besagt, dass in der Tragödie nur Personen aus dem höfischen Stand vorkommen sollen. Die Darstellung von ernsten Themen müsse edlen Einzelschicksalen (Individuen) vorbehalten sein, da den niedrigeren Ständen die "Fallhöhe" fehle.
Während im bürgerlichen Trauerspiel die Ständeklausel dadurch außer Kraft gesetzt wurde, dass die Hauptperson dem Bürgertum entstammt, geht die "rührende Komödie" einen anderen Weg: Sie stellt eine Mischform dar, in der die generell komödienhafte Handlung durch ernste Elemente angereichert wurde.
Eine beispielhafte "rührende Komödie" stellt z.B. "Die zärtlichen Schwestern" von Christian Fürchtegott Gellert dar