Rammersweier
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Rammersweier ist ein Ortsteil der Stadt Offenburg im Ortenaukreis. Er grenzt unmittelbar östlich an die Kreisstadt.
Im Dorf Rammersweier wurden fast alle Häuser ausschließlich an die Hauptstraße gebaut.
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[Bearbeiten] Gewerbe
Das klar dominierende Gewerbe liegt im landwirtschaftlichen Bereich, weitestgehend im Weinanbau. Die hügelige Landschaft und deren sonnige Lage sind die ideale Grundlage für Spitzenweine.
[Bearbeiten] Historisches
Nach heutigem Wissenstand waren die ersten Bewohner die Kelten, die dann im Jahre 0 von den Römern geschlagen wurden. Erst 3 Jahrhunderte später, um 300 n. Chr. wurden diese wiederum von den Alemannen besiegt, sie wurden jedoch beim Versuch sich nach Norden auszudehnen von den Franken hinter die Murglinie. Die Besiedlung, die in dieser Region noch recht schwach gewesen sein musste, wurde um 500 n. Chr. aufgrund dieser Verdrängung dichter, eine Reihe kleiner Dörfer entstand auf diese Weise.
[Bearbeiten] Kriege
Da Offenburg einer der größten Kriegsschauplätze der Ortenau war, war klar dass auch die umliegenden Dörfer nicht ohne Schaden blieben, so kann man in der Hl.-Kreuz Kirche, dass Rammersweier am 22. Februar 1632 von den Schweden überfallen und niedergebrannt wurde (im Volksmund auch als Schwedensturm bekannt). Nach Ende des 30-jährigen Krieges blieben viele Soldaten in der Region. Auch bei darauffolgenden Kriegen wurden Offenburg und damit auch Rammersweier angegriffen, so z.B. im Holländisch-Spanischen Krieg um 1675, der Französischen Revolution und der damit verbunden Auseinandersetzungen um 1792 bis 1799. Die ersten bekannten Opfer von Rammersweirer Dörfler beklagte man 1870 und 71. Im Ersten Weltkrieg gab es zuerst Angriffe auf Offenburgs Bahngelände (das relativ nahe an Rammersweier liegt), woraufhin Rammersweier selbst zum Kampfplatz wurde: am 7. Februar wurde in Rammersweier eine Fliegerabwerhrstation mit rund 100 soldaten eingerichtet, unbestätigten Gerüchten zufolge wurde diese "Operation" verraten und so kam es, dass 5 Tage später, am 12. Französische Bomber rund 20 Bomben auf Rammersweier abwarfen.
Fast 50 Rammersweirer Soldaten ließen im Ersten Weltkrieg ihr Leben.
Ein weiteres schreckliches Kapitel der Dorfgeschichte war der 2. Weltkrieg, diesmal konzentrierten sich die Bombenangriffe nicht mehr auf die Gleis- und Verbindungsanlagen sondern an die Versorgungs- und Ausbesserungswerke, bei den Bombenangriffen wurden mehrere Häuser in Rammersweier komplett zerstört, am 15. April 1945 marschierten die Franzosen in Offenburg ein, im Mai war auch Rammersweier von den Franzosen unter Kontrolle gebracht.
In diesem schrecklichen Krieg beklagte man den Tod von 75 Soldaten.
[Bearbeiten] Literatur
Gall, Wolfgang u. Eugen Hillenbrand: Rammersweier. Spitalbauern, Bähnler und Rebleute. Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Offenburg. Offenburg: Reiff Schwarzwaldverlag 1992. ISBN: 3-922663-10-9
Gall, Wolfgang: Armut, Wein und Zinsen. Zur Sozial- und Kulturgeschichte des Ortenauer Rebdorfes Rammersweier 1810 - 1860. Offenburg: Reiff Verlag 1991. ISBN: 3-922649-19-X
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 48° 29′ N, 07° 58′ O