Regiswindis
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Regiswindis ist eine Ortsheilige in Lauffen am Neckar.
Regiswindis war die Tochter des Markgrafen des oberpfälzischen Nordgaus, Ernst, welcher im 9. Jahrhundert von seinem Schwiegervater, Kaiser Ludwig dem Frommen, mit Lauffen belehnt wurde.
Nach der Sage soll der Graf den Befehl gegeben haben, seinen Pferdeknecht wegen Unachtsamkeit auspeitschen zu lassen. Die Schwester dieses Knechtes soll jedoch die Amme der kleinen Regiswindis gewesen sein. Aus Rache soll nun die Amme die ihr anvertraute Regiswindis erwürgt und vom Burgfelsen hinab in den Neckar gestoßen haben. Die Amme wollte sich anschließend selbst in den Fluss stürzen, wurde aber von hinzukommenden Leuten abgehalten und gestand ihr Verbrechen. Drei Tage später wurde das tote Mädchen von Lauffener Fischern aus dem Neckar gezogen, mit rötlicher Haut, glücklichem Gesichtsausdruck und gefalteten Händen (nach anderen Quellen: mit ausgestreckten Armen, so dass der Körper die Kreuzform bildete).
Der Leichnam wurde zunächst auf dem Kirchhof bestattet. Kurze Zeit später neigte sich die alte, aus dürftigem Holz erbaute Kirche dem Grab zu und stürzte am Folgetag ein. Hierbei könnte es sich um die bereits im 8. Jahrhundert erwähnte Martinskirche gehandelt haben, oder aber um eine nur zweifelhaft aus Fundamentresten nachweisbare Kirche, die dem Gewann "Kirchlein" einst seinen Namen gab.
Der Würzburger Bischof Humbert errichtete daraufhin eine Kapelle, worin die Gebeine der Regiswindis verbracht wurden. In der Folgezeit setzte eine Regiswindis-Verehrung ein und es gab Überlegungen seitens des Bistums Würzburg, die Gebeine nach Würzburg zu überführen.
Regiswindis wurde der Literatur zufolge im Jahr 832 oder wenig später geboren und soll zum Zeitpunkt ihres Todes 7 Jahre alt gewesen sein, womit der Vorfall auf das Jahr 839 oder Folgejahre datiert. Die ältesten schriftlichen Quellen zu dieser Begebenheit datieren aus dem 11. Jahrhundert (Acta Sanctorum Jul.).
Am 25. Dezember 1003 wurde mit Unterstützung durch Kaiser Heinrich II. durch Bischof Heinrich von Würzburg ein Frauenkloster des Benediktinerordens in Lauffen gegründet.
Im 13. Jahrhundert wurde Regiswindis schließlich vom damaligen Bischof von Würzburg für heilig erklärt. Zu ihrer weiteren Verehrung wurde nun eine schiefergedeckte neue Hauptkirche in Lauffen errichtet. Der Grundstein dieser Regiswindiskirche ist aus dem Jahre 1227. Der Leichnam der Heiligen wurde aus der von Humbert errichteten Kapelle in einen silbernen Sarg in dieser Kirche umgebettet. Später wurde ein steinerner Sarg (da der silberne wohl gestohlen wurde) in der neben der Regiswindiskirche stehenden St.-Anna-Kapelle aufgestellt, die höchstwahrscheinlich ein Neubau der von Humbert im 10. Jahrhundert erbauten Regiswindis-Kapelle ist.
[Bearbeiten] Kirchenpatrozinien
Neben der Kirche in Lauffen am Neckar ist Regiswindis auch die Patronin der Kirche in Vilchband im Main-Tauber-Kreis, wo sie auch im Ortswappen abgebildet ist. Die Stadtpfarrkirche in Gerolzhofen (Landkreis Schweinfurt) heißt Heilige Maria vom Rosenkranz und Heilige Regiswindis. Beide Orte gehörten einst zum Bistum Würzburg.