Reichsluftschutzbund
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Der Reichsluftschutzbund, kurz RLB, war ein öffentlicher Bund für den Luftschutz, der am 29. April 1933 von Hermann Göring ins Leben gerufen wurde und eine Organisation des Reichsluftfahrtministeriums war.
Den Amtsträgern des RLB wurde eine Dienstbekleidung in graublauem Tuch verliehen, zu der ein eigens dafür entworfenes Hoheitsabzeichen gehörte. Das Hoheitszeichen wurde am linken Unterärmel und an der Mütze getragen. Der Präsident des RLB war immer ein aktiver General der Luftwaffe.
Im Jahre 1939 waren bereits 13,5 Millionen Mitglieder im RLB organisiert. Es existierten 75.300 Dienststellen; 820.000 Amtsträger taten ihren Dienst im RLB (davon 280.000 Frauen). Nach Kriegsbeginn wurde der RLB zur Körperschaft des öffentlichen Rechts umgeformt. 1944 wurde er in die NSDAP überführt.
Die Mitglieder wurden in 3.800 Schulen von mehr als 28.000 Lehrern ausgebildet. Das Ausbildungsprogramm umfasste das luftschutzmäßige Herrichten eines Hauses und der Wohnung, Brandbekämpfung, Gasschutz, Erste Hilfe, Meldewesen. Zur Teilnahme an den Ausbildungsveranstaltungen des RLB konnte jeder durch das Luftschutzgesetz vom 26. Mai 1935 verpflichtet werden.
Offizielles Organ war "Die Sirene. Illustrierte Zeitschrift des Reichsluftschutzbundes", welche von 1933 bis 1944 im Deutschen Verlag, vormals Ullstein, erschien.
Die Aufgaben des Reichsluftschutzbundes wurden vom Bundesluftschutzverband übernommen, der später in Bundesverband für den Selbstschutz umbenannt wurde.