River-Klasse
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Die Schiffe der River-Klasse sind leichte Korvetten der britischen Royal Navy. Gemäß dem Sprachgebrauch der britischen Marine werden sie offiziell als Offshore Patrol Vessels (OPV) bezeichnet. Sie ersetzen die Schiffe der Island-Klasse und Castle-Klasse aus den 1970er Jahren.
[Bearbeiten] Geschichte
2001 vergab die Royal Navy den Auftrag zum Bau von drei leichten Korvetten an den Rüstungskonzern Vosper Thornycroft (VT) in Southampton. Diese sollten die fünf kleineren Patrouillenboote der Island-Klasse ersetzen. Eine Besonderheit ist, dass die Korvetten nach der Fertigstellung im Besitz von VT verblieben, und von der Marine geleast wurden. Der entsprechende Vertrag hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Nach dem Ablauf dieser Zeit kann die Marine ihn kündigen, verlängern oder die Schiffe kaufen. Als erstes der drei Schiffe wurde im Juni 2003 die HMS Tyne (P281) in Dienst gestellt, im Juli die HMS Severn (P282) und schließlich im November die HMS Mersey (P283). Die Aufgabe der Schiffe ist die Überwachung der britischen Hoheitsgewässer rund um die Britischen Inseln.
Im Februar 2005 erteilte die Marine Vosper Thornycroft den Auftrag zum Bau eines vierten Schiffes dieser Klasse. Im Vergleich zu den Korvetten der ersten Bauserie wird die HMS Clyde (P284) jedoch eine größere Verdrängung und schwerere Bewaffnung haben. Sie soll 2007 in Dienst gestellt werden und die beiden Schiffe der Castle-Klasse ersetzen. Ihre Aufgabe wird die Überwachung der Hoheitsgewässer der Falklandinseln sein. Im Gegensatz zu den beiden bisherigen Patrouillenbooten, die alle drei Jahre zu Wartungs- und Reparaturarbeiten nach England zurückkehren müssen, wird die HMS Clyde bis zu sieben Jahre ohne Unterbrechung im Südatlantik im Einsatz sein.
[Bearbeiten] Konstruktion
Alle vier Korvetten sind deutlich größer als ihre Vorgänger. Dies ermöglicht sowohl die Unterbringung von umfangreicherer Ausrüstung wie auch die Lagerung von Lebensmitteln und Diesel für längere Einsätze. Die Schiffe der ersten Bauserie verfügen über ein sogenanntes Arbeitsdeck am Heck. Auf diesem kann Ausrüstung für verschiedene Einsätze installiert und gelagert werden. So können die Schiffe beispielsweise für Einsätze zur Feuer- oder Ölbekämpfung, Katastrophenhilfe, Bergung von Verletzten oder zum Transport leichter Fahrzeuge ausgerüstet werden. Zusätzlich kann das Deck auch zur Landung mittelschwerer Hubschrauber verwendet werden. Die HMS Clyde wird über ein größeres Deck verfügen und regulär einen Transport- und Überwachungshubschrauber vom Typ Merlin EH-101 mitführen. Jede Korvette verfügt zudem über zwei Beiboote.
Jedes Schiff der ersten Bauserie wird von je zwei Ruston 12RK 270 Turbodieselmotoren angetrieben, die zusammen eine Leistung von 8250 kW erzeugen. Die HMS Clyde wird eine Gesamtmotorleistung von 7800 kW und eine etwas geringere Höchstgeschwindigkeit haben. Zwei zusätzliches Bugstrahlruder mit je 280 kW erhöhen die Manövrierbarkeit aller vier Schiffe.
[Bearbeiten] Technische Daten
Daten | HMS Tyne, HMS Severn, HMS Mersey | HMS Clyde |
---|---|---|
Länge | 79,5 m | 81 m |
Breite | 13,6 m | 14,1 m |
Tiefgang | 3,8 m | 3,5 m |
Verdrängung | 1677 tons | 1900 tons |
Geschwindigkeit | 20 Knoten | 18 Knoten |
Reichweite | 7800 Seemeilen bei 12 Knoten | 7800 Seemeilen bei 12 Knoten |
Antrieb | 2 x Turbodieselmotor je 4125 kW | 2 x Turbodieselmotor je 3900 kW |
Besatzung | 30 | 34 |
Bewaffnung | 1 x 20 mm Kanone, 2x Maschinengewehre | 1 x 30 mm Kanone, 2x Maschinengewehre, Sea Wolf SAM |
Hubschrauber | 1 x Merlin EH-101 |