Romuald Klim
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Leichtathletik | ||
Gold | 1964 | Hammerwerfen |
Silber | 1968 | Hammerwerfen |
Romuald Iossifowitsch Klim (russ. Ромуальд Иосифович Клим; *25. Mai 1933 in Chwoewo, russ. Хвоево bei Neswisch, russ. Несвиж) ist ein weißrussischer Leichtathlet, der - für die Sowjetunion startend - in den 1960-er Jahren als Hammerwerfer erfolgreich war. Er gewann bei internationalen Veranstaltungen vier Gold- und zwei Silbermedaillen und warf einen Weltrekord.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Karriere
Romuald Klim wollte ursprünglich Offizier bei der Ostseeflotte werden, wurde jedoch als untauglich befunden. So begann er eine Ausbildung am Weißrussischen Staatlichen Institut für Körperkultur, wo er der von Jewgeni Schukewitsch, dem Trainer des berühmten Hammerwerfers Michail Kriwonosov, geleiteten Abteilung Werfer beitrat. Nachdem er mit Kugel und Diskus auf Weiten von 12 bzw. 37 m gekommen war, zeigte sich, dass seine eigentliche Begabung im Hammerwerfen lag. Obwohl seine Leistungen beim Krafttraining nicht überragend waren - im Reißen und Stoßen brachte er mit 75 bzw. 130 kg rund 40 kg weniger zur Hochstrecke als seine Kollegen - , versicherte ihm sein Trainer immer wieder, nicht die rohe Kraft, sondern die Rhythmik sei für einen Hammerwerfer entscheidend. Bis Klim sie beherrschte, vergingen jedoch einige Jahre: Erst 1963, als er bereits 30 Jahre alt war, wurde er in die Nationalmannschaft aufgenommen. Von nun an ging es steil aufwärts. Bei den XV. Olympischen Sommerspielen 1964 in Tokio warf Klim in der Qualifikation mit 67,10 m olympischen Rekord und steigerte sich im Finale auf 69,74 m, was den Gewinn der Goldmedaille vor seinem künftigen Erzrivalen Gyula Zsivótzky bedeutete. In den folgenden Jahren trafen Klim und der Ungar insgesamt neun Mal aufeinander – der Sieger hieß jedes Mal Romuald Klim. Auch bei der Europameisterschaft 1966 in Budapest hatte Klim mit seinem Siegeswurf von 70,02 m 1,40 m Vorsprung vor Zsivótzky. So galt der Weißrusse als Favorit für die XVI. Olympischen Sommerspiele 1968 in Mexiko-Stadt. Dort war jedoch endlich einmal der Ungar am Drücker: Auf die von Klim im 4. Versuch erzielten 73,28 m konterte er mit 73,36 m. Für Klim blieb „nur“ die Silbermedaille. Das entmutigte den inzwischen 35-jährigen jedoch keineswegs. Er verschärfte sein Training und erzielte im darauffolgenden Jahr 1969 nicht weniger als zehnmal Weiten über 71 m. Am 13. Juni 1969 in Budapest gelang ihm im wahrsten Sinne des Wortes der große Wurf, als der Hammer bei 74,52 m zu Boden ging. Damit war Klim Weltrekordler – allerdings nur für 3 Monate. Bei der Europameisterschaft 1969 in Athen begann die Erfolgsserie des Ukrainers Anatolij Bondartschuk, der 16 cm weiter warf als Klim und dem Weißrussen nicht nur die Goldmedaille, sondern auch den Weltrekord wegnahm. Noch zwei Jahre später, bei der Europameisterschaft 1971 in Helsinki, kam der 38-jährige Klim auf über 70 m und belegte Platz 4.
Romuald Klim arbeitete zunächst als Sportlehrer an der Landwirtschaftlichen Akademie in Gorki bei Mogilew. Anschließend wechselte er an die Kinder- und Jugend-Sportschule in Witebsk, wo auch sein Trainer tätig war. Nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn wurde er Werfer-Trainer beim Armeesportklub des Militärbezirks Weißrussland. 1989 verließ er die Streitkräfte im Rang eines Oberstleutnants und nahm eine Tätigkeit als Sportlehrer an der Akademie für Körpererziehung und Sport in Minsk auf.
Romuald Klims bulliges Äußere (1,86 m – 111 kg) stand im Gegensatz zu seinem Wesen: Er liebte es, seinen drei Kindern Märchen zu erzählen.
[Bearbeiten] Leistungsentwicklung
Jahr | 1960 | 1963 | 1964 | 1965 | 1966 | 1967 | 1968 | 1969 |
Weite (m) | 64,16 | 67,91 | 69,74 | 71,02 | 71,46 | 70,70 | 73,54 | 74,52 |
[Bearbeiten] Landesmeisterschaften
Jahr | 1966 | 1967 | 1968 | 1971 |
Wwite (m) | 69,84 | 68,12 | 72,72 | 70,84 |
[Bearbeiten] Internationale Platzierungen
- XV. Olympische Sommerspiele 1964 in Tokio: GOLD mit 69,74 m vor dem Ungarn Gyula Zsivótzky (Silber mit 69,09 m) und dem Deutschen Uwe Beyer (Bronze mit 68,09 m)
- Europa-Cup 1965 in Stuttgart: GOLD mit 67,68 m vor Uwe Beyer (Silber mit 67,28 m) und Martin Lotz (DDR) (Bronze mit 65,46 m)
- Europameisterschaft 1966 in Budapest: GOLD mit 70,02 m vor dem Ungarn Gyula Zsivótzky (Silber mit 68,62 m) und dem Deutschen Uwe Beyer (Bronze mit 67,28 m)
- Europa-Cup 1967 in Kiew: GOLD mit 70,58 m vor Gyula Zsivótzky (Silber mit 68,12 m) und Uwe Beyer (Bronze mit 66,80 m)
- XVI. Olympische Sommerspiele 1968 in Mexiko-Stadt: SILBER mit 73,28 m zwischen zwei Ungarn: Gyula Zsivótzky (Gold mit 73,66 m) und Lazar Lovasz (Bronze mit 69,78 m)
- Europameisterschaft 1969 in Athen: SILBER mit 72,74 m hinter dem Ukrainer Anatolij Bondartschuk (Gold mit 74,68 m) und vor Reinhard Theimer (DDR) (Bronze mit 72,02 m)
- Europameisterschaft 1971 in Helsinki: Vierter mit 70,64 m (Siegesweite von Uwe Beyer: 72,36 m)
Seit 1976 wird in Minsk alljährlich ein Werfer-Turnier um den Romuald-Klim-Preis ausgetragen.
[Bearbeiten] Weblinks
1900: John Flanagan | 1904: John Flanagan | 1908: John Flanagan | 1912: Matthew McGrath | 1920: Patrick Ryan | 1924: Frederic Tootell | 1928: Patrick O’Callaghan | 1932: Patrick O’Callaghan | 1936: Karl Hein | 1948: Imre Németh | 1952: József Csermák | 1956: Harold Connolly | 1960: Wassili Rudenkow | 1964: Romuald Klim | 1968: Gyula Zsivótzky | 1972: Anatoli Bondartschuk | 1976: Juri Sedych | 1980: Juri Sedych | 1984: Juha Tiainen | 1988: Sergei Litwinow | 1992: Andrei Abduwalijew | 1996: Balázs Kiss | 2000: Szymon Ziółkowski | 2004: Koji Murofushi
Personendaten | |
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NAME | Klim, Romuald |
KURZBESCHREIBUNG | weißrussischer Leichtathlet |
GEBURTSDATUM | 25. Mai 1933 |
GEBURTSORT | Chwoewo bei Neswisch |
STERBEDATUM | [[]] [[]] |
STERBEORT | [[]] |